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Überall durchleuchtet

  • Karol Wilk, Klasse 9b, Kreisgymnasium & Bad Krozingen

  • Mo, 25. April 2016, 13:33 Uhr
    Schülertexte

Immer mehr Menschen in Nordeuropa zahlen bargeldlos. In vielen europäischen Ländern gibt es Obergrenzen für Barzahlungen. Unser Nachbarland Frankreich zum Beispiel hat erst kürzlich diese Grenze gesenkt – und zwar von 3000 auf 1000 Euro. In Schweden wird ohnehin schon fast alles mit der Karte oder mit dem Smartphone bezahlt. Sogar Kleinigkeiten wie beispielsweise Fahrscheine. In Lebensmittelläden darf man bis 500 schwedische Kronen, das entspricht in etwa 54 Euro, bar bezahlen. Dänemark und Holland handhaben das ähnlich und auch Spanien, Italien und Belgien haben bestimmte Geldbeträge festgelegt, über die hinaus kein kein Papiergeld mehr angenommen wird.

Bargeldloses Bezahlen soll innerhalb Europas immer mehr an Bedeutung gewinnen. Einige Menschen in Deutschland tun sich aber immer noch schwer mit dieser Entwicklung. Ihr wichtigstes Argument: Dass die Anonymität beim Einkaufen verloren geht und Banken sowie Händler über das, was die Kunden an Geld hin und her schieben, Bescheid wissen. Nebenbei gesagt: Diese Informationen werden und bleiben gespeichert. Die Aktion Bargeldlos-Bezahlen riecht, so finde ich, nach einem weiteren Versuch, aus den Bürgern gläserne Menschen zu machen, die immer und überall durchleuchtet werden.

Natürlich gibt es auch Argumente für das bargeldlose Bezahlen, zum Beispiel dass Menschen, die gegen das Gesetz verstoßen, es künftig schwerer haben, auf Bargeld zuzugreifen und ihre kriminellen Machenschaften durchzuführen. Für mich klingt das allerdings wenig überzeugend, vor allem, wenn man bedenkt, dass die Cyberkriminalität immer mehr wird und gerade der Verzicht auf Bargeld die Cyber-Kriminalität noch verstärken wird. Ob mit oder ohne Bargeld.

In Deutschland wird zur Zeit über eine Obergrenze für Bargeld verhandelt. Die Bundesregierung will künftig Zahlungen in bar über 5000 Euro verbieten.
Der Präsident der Bundesbank, Jens Weidmann, lehnt dies jedoch strikt ab. Gut so. Jetzt bleibt also nur noch die Frage zu klären, ob er an seiner Meinung auch künftig festhalten wird. Und welches Fazit die Bundesregierung aus seinen Argumenten zieht.

Ressort: Schülertexte

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Fr, 22. April 2016: PDF-Version herunterladen

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