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Uff, ist das steil

Sonja Zellmann
  • Sa, 22. August 2015
    Neues für Kinder

BZ-SOMMERSERIE "SPASS DAHEIM" (2): Eine Schanzenführung an der Adlerschanze in Hinterzarten.

Hier ist Kraxeln angesagt.   | Foto: Sonja Zellmann
Hier ist Kraxeln angesagt. Foto: Sonja Zellmann
Deine Freunde sind alle irgendwo am Meer und du bist hier in Südbaden? Kein Grund, neidisch zu werden. Auch hier gibt es Tolles zu erleben.

Da sitzt er. Auf einem schmalen Balken, zwei lange Skier an den Füßen. Die Fernsehkamera zeigt eine Nahaufnahme seines Gesichts. Ernst sieht er aus unter Helm und Skibrille. Dann geht es los. Die Kamera zeigt nun die ganze Skischanze, die der junge Mann gleich hinuntersausen wird. Wusch und hopp! 101,5 Meter! Ein guter Sprung.

Wahrscheinlich habt ihr solche Szenen schon im Fernsehen gesehen. Echt beeindruckend, oder? Erst vor zwei Wochen gab es im Schwarzwald ein Sommerskispringen, das teilweise im Fernsehen übertragen wurde. Es fand in Hinterzarten statt, auf der Adlerschanze. Skisprung-Asse wie Simon Amman und Severin Freund waren mit dabei.

Sommer und Skispringen? Klar, das geht. Wie, das könnt ihr selbst bei einer Führung auf der Adlerschanze erfahren. Und nicht nur das – die Mitglieder des Skiclubs Hinterzarten, die die Führungen leiten, wissen natürlich auch, wie das Skispringen im Winter funktioniert. Sie kennen Eigenheiten bekannter Springer, erklären, was die Haltungsnoten, die die Sportler bekommen, aussagen und haben alle Zahlen rund um die Schanze im Kopf. Und wenn gerade Training ist, sieht man sogar ein paar Sprünge.

Eine der Expertinnen ist Christina Danner. Sie führt die heutige Gruppe vom niedrigsten Punkt, dem Auslauf, wo die Springer nach der Landung bremsen, zur Spitze des Anlaufturms 110 Meter weiter oben. Wenn man da hochschaut, fühlt man sich klitzeklein. Ganz oben auf der Schanzenanlage zu stehen, ist klasse, und die Bewunderung für die, die sich dort runter trauen, wird noch größer als sie ohnehin schon war.

Nach einer kurzen Einführung geht es los. Ein steiniger Trampelpfad führt zum sogenannten Konstruktionspunkt im Landebereich der Schanze bei Meter 95. "An dieser Stelle wird das Gefälle flacher – der Berg also weniger steil", erklärt Christina Danner. "Von hier aus wird im Wettkampf errechnet, wie viele Punkte der Springer für seine Weite bekommt." Denn beim Skispringen gewinnt nicht einfach, wer weit springt, sondern wer die meisten Punkte sammelt. Die Gesamtzahl setzt sich aus Punkten für Weite und Haltung zusammen. Jetzt im Sommer kommen die Springer auf grünen Kunststoffmatten auf, die wie Gras aussehen. Über eine Bewässerungsanlage werden die Matten regelmäßig bespritzt, damit sie schön rutschig bleiben und die Skier gut darüber gleiten. "Im Winter werden auf die Matten Netze gelegt, damit der Schnee – echter oder künstlicher – nicht abrutscht", erklärt Christina Danner.

Weiter geht es durch den Wald vorbei am Kampfrichterturm zum Schanzentisch, von dem aus die Springer mit einem Tempo von rund 90 Stundenkilometern abheben. Letzte Station ist der 28 Meter hohe Anlaufturm. 140 Treppenstufen weiter ist man oben beim Startbalken, von dem aus die Springer lossausen. Uff, geht es da steil runter. Wer will mal? Nee, besser nicht. Lieber die famose Aussicht genießen, bevor Christina Danner zum Abstieg ruft.

Ressort: Neues für Kinder

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Sa, 22. August 2015: PDF-Version herunterladen

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