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"Unerwartete Herausforderungen"

  • Fr, 20. Dezember 2019
    Schülertexte

ZISCHUP-INTERVIEW mit dem Trommelbauer Fritz Würth.

Fritz Würth in seiner Werkstatt   | Foto: Tobias Würth
Fritz Würth in seiner Werkstatt Foto: Tobias Würth

Fritz Würth wohnt in einem alten Schwarzwaldhof in der Nähe des Oberrieder Ortsteils St. Wilhelm – und baut Trommeln. Sein Neffe, Zischup-Reporter Tobias Würth, Schüler der Klasse 9b des Marie-Curie-Gymnasiums in Kirchzarten, hat ihn zu seinem Job befragt.

Zischup: Wie kamst du darauf, Trommelbauer zu werden?
Würth: Ich habe schon als Jugendlicher sehr gerne auf verschiedene n Gegenständen herumgetrommelt. In den siebziger Jahren kam dann ein Freund auf mich zu und erzählte mir von einem Trommelworkshop. Er fragte mich außerdem, ob wir da zusammen hingehen wollen. Wir sind dann dorthin gegangen und haben noch andere Workshops besucht. Damals gab es hier noch keine geeigneten Instrumente zu kaufen, so kam ich auf die Idee, selber welcher herzustellen.

Zischup: Und wie baust du die Trommeln?
Würth: Ich habe meine Arbeitsweise selbst entwickelt. Ich arbeite immer aus einem ganzem Stück Holz den Kessel, das ist der Trommel-Körper, heraus. Am Anfang nahm ich dazu Motorsäge und Stechbeitel, heute mache ich das auf meiner Drechselbank. Dann bespanne ich sie mit verschiedenen Tierhäuten.
Zischup: Wie lange hat es gedauert, bis du es gut konntest? Und kannst du davon leben?
Würth: 1983 habe ich angefangen, die Holzkörper selbst zu schnitzen. Ab 1987 habe ich angefangen, mit einer Drehbank zu arbeiten. Bis ich alle Werkzeuge selbst entwickelt und meine Arbeitsweise perfektioniert habe, hat es ungefähr zehn Jahre gedauert. Seit 30 Jahren lebe ich vom Trommelbau.
Zischup: Wohin und an wen verkaufst du deine Trommeln?
Würth: Ich habe viele verschiedene Kunden. Privatpersonen die damit zuhause Musik machen, Bildungseinrichtungen und professionelle Musiker. Die meisten Trommeln verkaufe ich an Schamanen. Allgemein gehen meine Trommeln in die ganze Welt, die meisten natürlich in den deutschsprachigen Raum. Es sind sogar schon welche nach Kuba und Afrika gegangen.
Zischup: Wie viel kosten bei dir Trommeln?
Würth: Das variiert immer je nach Trommel, manche Trommeln kosten 50 Euro, aber ich verkaufe auch besonders aufwendige Instrumente für 1000 Euro das Stück.
Zischup: Was gefällt dir besonders an deinem Beruf?
Würth: Dass ich selbstbestimmt arbeiten und neue Sachen entwickeln kann, die es davor noch nie so gab. Mir gefällt auch sehr an dem Job, dass ich kreativ sein muss und immer wieder vor unerwartete Herausforderungen gestellt werde.

Ressort: Schülertexte

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Fr, 20. Dezember 2019: PDF-Version herunterladen

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