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Orkan Sabine

Unter Spannung

  • Leonie Ketterer, Klasse 8a, Kreisgymnasium Hochschwarzwald (Titisee-Neustadt)

  • Mi, 08. Juli 2020, 16:54 Uhr
    Schülertexte

Der Sturm Sabine hat in manchen Bereichen den Wald zerstört. Doch was für Konsequenzen das für Natur und Besitzer hat, sieht man oft erst später. Ein Text von Leonie Ketterer aus der 8a des Kreisgymnasiums Hochschwarzwald.

Sturmtief Sabine hat viel Schaden angerichtet.   | Foto: Julian Stratenschulte
Sturmtief Sabine hat viel Schaden angerichtet. Foto: Julian Stratenschulte
Die Schäden im Wald: Durch den starken Sturm Sabine vor wenigen Wochen entstanden viele Schäden. Unter anderem sind viele Bäume abgebrochen oder gar entwurzelt. Aber nicht alle Schäden kann man auf Anhieb sehen. So sind bei vielen Bäumen durch starkes Schwanken sowohl die Fein- als auch die stärkeren Wurzeln abgerissen, wodurch die Wasser und Nährstoffaufnahme gestört ist. Viele Äste und Zweige sind abgebrochen, so dass dem Baum viel "Blattgrün" fehlt. Dadurch ist die Fotosynthese erschwert und es ist für die Bäume schwieriger sich zu regenerieren. Die Bäume sind gestresst und es kostet sie viel Kraft, sich gegen Schädlinge zur Wehr zu setzen.

Die finanziellen Schäden: Durch den landesweiten starken Käferbefall im Vorjahr sind große Mengen an Schadholz angefallen und haben den Holzmarkt überschwemmt. Durch das Überangebot ist der Holzpreis stark gesunken. Bekommt man in normalen Zeiten beispielsweise für einen Kubikmeter Frischholz etwa 90 bis 100 Euro, so lag der Preis im letzten Sommer/ Herbst nur noch bei etwa 30 Euro. Dadurch sind oftmals nicht einmal die Kosten für die Aufarbeitung gedeckt. Die Herausforderung besteht nun darin, das Sturmholz möglichst schnell aufzuarbeiten, um die Qualität des Holzes zu erhalten. Große Mengen müssen voraussichtlich auf ein Nasslager gefahren werden, wo es zwischengelagert und künstlich beregnet wird, um es vor Käferbefall zu schützen. Wird mit der Aufarbeitung des Sturmholzes zu lange gewartet, bietet das dem Borkenkäfer ideale Startbedingungen im Frühjahr, wodurch er sich wieder sehr stark vermehren kann.

Gefahren: Jetzt ist es besonders gefährlich! Normalerweise sägt man einen Baum nach dem anderen um und arbeitet ihn auf. Jetzt aber muss man extrem aufpassen, denn es sind viele Bäume auf einmal und dazu oftmals noch kreuz und quer umgeflogen. Was das bedeutet, erkläre ich in einem kleinen Beispiel: Stelle dir ein Mikadospiel vor. Vorne und hinten am Stab ist ein kleines Gewicht. Das eine stellt die Baumkrone, das andere der Wurzelteller dar. Wenn sich zwei Stäbe überkreuzen, biegt es den oberen Stab nach unten – er steht unter Spannung. Wenn ein Waldarbeiter jetzt den Baum aufarbeiten soll und er den Wurzelteller absägt, kann es passieren, dass der Baum mit viel Kraft nach oben oder zur Seite schnellt. Beim Absägen des Wurzeltellers kann es passieren, dass dieser nicht nach hinten zurückklappt, sondern in Richtung des Stammes. Das erfordert viel Erfahrung und Vorsicht! Eine weitere Gefahr besteht durch hängengebliebene Äste und Baumwipfel, die jederzeit herunterstürzen können.

Ressort: Schülertexte

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