UNTERM STRICH: Die Kickerinnen des Papstes
Das Frauen-Fußballteam des Kirchenstaates feiert sein Debüt / Von Julius Müller-Meiningen.
Die Weiß-Gelben treten dann gegen die Gelb-Roten, das Frauenteam des AS Rom an. Bei diesen handelt es sich um Profikickerinnen, das Vatikanteam setzt sich hingegen vor allem aus Amateurinnen zusammen. Trainer Gianfranco Guadagnoli und die Kapitänin, Kurienangestellte Eugene Tcheugoue aus Kamerun, müssen nach dem Abpfiff möglicherweise gleich seelische Aufbauarbeit leisten.
Dass auch Papst Franziskus einen Abstecher zum Debüt in Vatikannähe macht, ist zwar nicht ausgeschlossen, aber doch eher unwahrscheinlich. Gewiss ist hingegen, dass dem argentinischen Papst die Frauenfrage am Herzen liegt. "Die Kirche ist weiblich, es heißt die Kirche und nicht der Kirche", sagte Franziskus einmal. Er merkte auch an: "Die Kirche ohne die Frauen ist wie das Apostel-Kollegium ohne Maria." Vatikan-Insider behaupten, die Gründung eines vatikanischen Frauen-Fußballteams stehe seit Beginn des Pontifikats auf der inoffiziellen Agenda des Papstes.
Die 15 Fußballerinnen des Papstes sind zum Großteil Angestellte des Vatikans, immerhin sind 934 Frauen unter den rund 4400 Kurienangestellten. Zudem sind Ehefrauen und Töchter von Vatikanmitarbeitern im Team. Am 22. Juni steht dann das internationale Debüt der Frauenauswahl des Kirchenstaates auf dem Programm. In Wien geht es gegen ein österreichisches Frauenteam mit dem schönen Namen FC Mariahilf. Die Mariahilferinnen treten in der Wiener Landesliga an, der dritthöchsten Spielklasse. Dem Vernehmen nach spielen die Vatikan-Frauen dann auf Sieg.
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