Ein Verein betreut Familien von Jugendlichen, die mit dem Dschihad liebäugeln / Einige waren selbst mal in der Szene.
Rückblende: Mekka ist ein Punkt im Südosten, weit weg. Er fixiert ihn jedes Mal, wenn er auf die Knie geht, um zu beten, den Kopf zur Tür gewandt. Es ist eine schwere Stahltür. Sie trennt sein altes Leben von seinem neuen. Vielleicht rettet sie ihm das Leben. Izzettin O. sitzt im Knast.
Hameln, im Januar 2006. Pappiger Altschnee auf dem Parkplatz, das ist das Letzte, was er von seinem alten Leben sieht, bevor sich die Tür hinter ihm schließt. Zehn Quadratmeter, ein Etagenbett, ein Waschbecken, ein Tisch. Das ist sein Zuhause. Eine Zwei-Mann-Zelle. Hier wird er etwas finden, was er bislang in seinem Leben vergeblich gesucht hat. Einen roten Faden. Einen Sinn. Eine Perspektive.
Izzettin O. ist damals zwanzig Jahre alt. Kein Schulabschluss, keine Ausbildung, aber ein beachtliches Vorstrafenregister. ...