Literatur
Vernichtendes Urteil über den Arabischen Frühling

Zehn Jahre nach der Revolte: Alaa Al-Aswani kommt ins Basler Literaturhaus, um seinen Roman "Die Republik der Träumer" über den arabischen Frühling in Ägypten vorzustellen.
Der Arabische Frühling des Jahres 2011 ist vor zehn Jahren, kaum erblüht, in einen eisigen politischen Winter umgeschlagen. Wie es, Ägypten betreffend, dazu kommen konnte, findet sich bereits im Titel des jüngsten Romans von Alaa Al-Aswani angedeutet – "Die Republik der Träumer". Al-Aswani, 1957 in Kairo geboren, vergegenwärtigt hier in einem ausladenden Panorama die Tumulte auf dem Tahrir-Platz in Kairo, die Massendemonstrationen gegen Staatspräsident Husni Mubarak, der 30 Jahre lang autokratisch mit Notverordnungen regiert hatte, porträtiert die Akteure der Revolution, die Schergen aus Armee, Polizei und Geheimdienst, die Taktierer der Muslimbruderschaft, die Profiteure aus Industrie und Hochfinanz, die Demagogen in den gleichgeschalteten Staatsmedien, ...