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Viel mehr als nur Power und Fitness

  • Sarah Gebhard, Klasse 9e, Markgräfler Gymnasium & Müllheim

  • Fr, 15. Dezember 2017
    Schülertexte

Agility-Training ist nicht nur ein Sportprogramm für den Hund, sondern fördert auch die Beziehung zwischen Mensch und Tier.

Hund im Anflug   | Foto: Sarah Gebhard
Hund im Anflug Foto: Sarah Gebhard
In den letzten Jahren ist der Hundesport Agility (englisch für Wendigkeit, Flinkheit) immer beliebter geworden, und für manche ist es längst mehr als nur ein Hobby. Es gibt immer mehr Wettbewerbe und sogar eine Agility-Weltmeisterschaft. Aber – bis der Hund scheinbar mühelos einen Agility-Parcours absolviert, braucht es viel Training und vor allem Geduld, denn oft lassen sich die Hunde sehr leicht ablenken.

Beim Agility muss der Hund einen Parcours hinter sich bringen, welcher aus verschiedenen Hindernissen wie Wippe, Laufsteg, Schrägwand, Tunnel und vielem mehr besteht. Dabei kommt es nicht nur auf Zeit an. Der Slalom muss von der richtigen Seite begonnen werden, und der Hund darf auf keinen Fall die Kontaktzonen an den verschieden Hindernissen überspringen. Dies und vieles mehr muss beachtet werden, um nicht disqualifiziert zu werden. Somit ist Agility nicht nur ein Sport für den Hund, sondern er fordert auch den Menschen. Der Hundeführer braucht viel Konzentration und ein gutes Körpergefühl, er muss schnell reagieren können, denn er kann seinen Hund nur mit Hilfe seiner Stimme und der Körpersprache lenken. Hund und Mensch müssen die ganze Zeit über in Kontakt bleiben und der Hundeführer darf niemals seinen Hund aus den Augen verlieren, denn sonst läuft der Hund seinen eigenen Parcours.

Agility ist 1977 in Großbritannien entstanden. Dort sollte Peter Meanwell für die Crufts Dog Show einen Pausenfüller organisieren, also ließ er sich vom Pferdesport inspirieren – und kurz darauf führten das erste Mal zwei Teams den Hürdenlauf für Hunde vor. Das Publikum war begeistert und so verbreitete Agility sich in der ganzen Welt. Oft sind auf Wettbewerben Rassen wie Border Collie, Australian Shepherd oder Sheltie stark vertreten. Agility ist aber grundsätzlich für jeden Hund geeignet, der körperlich fit und belastbar ist. Allerdings sollten die Hindernisse immer an den Hund angepasst werden, damit dieser auf keinen Fall überlastet wird. Oft sind die Hindernisse zu hoch, und der Hund muss nach dem Sprung seine Kraft abrupt abbremsen, was zu Schäden an den Gelenken und Bändern führen kann. Auch beim Laufsteg passiert es schnell einmal, dass der Hund den Steg verfehlt und hinunterfällt. Der Slalom schadet, wenn man ihn nicht richtig ausführt, der Wirbelsäule. Wegen dieser und noch weiterer Risiken wurden schon viele Regeln abgeändert und einige Hürden umgebaut.

Aber man muss nicht gleich an Turnieren mit dem Hund starten, wenn man beschlossen hat, mit dem Agility anzufangen. Es gibt einige Hundeschulen, die auf ein freudiges Miteinander aus sind, zum Beispiel die Hundeschule Wiesler in Kleinkems. Da zählt es nicht, wie schnell der Hund den Parcours absolviert und wie viele Fehler er gemacht hat, sondern hier soll Agility die Bindung zwischen Hund und Mensch stärken und aus ihnen ein perfektes Team bilden, denn der Hund und sein Herrchen oder Frauchen lernen aufeinander zu achten und sich zu vertrauen, was sich positiv auf den Alltag auswirken kann. Somit ist Agility eindeutig mehr als nur eine Beschäftigung für den Hund.

Ressort: Schülertexte

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Fr, 15. Dezember 2017: PDF-Version herunterladen

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