Sie galten als "Gesundheitsführer der Nation": Viele Ärzte waren an Verbrechen des NS-Regimes beteiligt, auch in Südbaden. Warum konnte diese Ideologie bei ihnen so großen Rückhalt gewinnen?
Das Konzentrationslager Buchenwald ist heute eine Gedenkstätte. Foto: Jürgen Ritter via www.imago-images.de
Allensbacher Demoskopen haben sich über Jahre hinweg danach erkundigt, welcher Beruf die höchste Wertschätzung genieße. Das waren dauerhaft die Ärztinnen und Ärzte. Dieses Ansehen hat offenbar nicht gelitten unter der Rolle, die Ärzte im "Dritten Reich" eingenommen haben und die lange nach 1945 auch in der Ärzteschaft beschwiegen worden ist. In der Chronik zu ihrem 75-jährigen Bestehen hat die Bezirksärztekammer Südbaden jetzt diesen dunklen Teil ihrer Geschichte ausleuchten lassen.
Es ist ausdrücklich eine "kritische Chronik", die der Medizinhistoriker Christoph Schwamm für die badische Sektion der Landesärztekammer in deren Auftrag geschrieben hat. Und sie greift deutlich über die 75 Jahre der Bezirksärztekammer hinaus bis ins 18. ...
Sie galten als "Gesundheitsführer der Nation": Viele Ärzte waren an Verbrechen des NS-Regimes beteiligt, auch in Südbaden. Warum konnte diese Ideologie bei ihnen so großen Rückhalt gewinnen?
