Am Anfang stand ein spendierter Kasten Bier, am Ende war der Ruf der Stadt ruiniert: Mittweida, Sturm 34 und der späte Aufstand der Aufrechten
Beschlagnahmtes Propagandamaterial: Das Verbot zeigt Wirkung. Foto: DDP
Max B. sitzt im Zeugenstand. 17 Jahre alt ist er, ein kräftiger junger Mann, der sehr leise spricht. Es ist heiß im Saal 1.99 des Landgerichts Dresden, der Tag war lang. Der Physiotherapeut erzählt, wie es war vor zwei Jahren beim Dorffest in Breitenbrunn. "Ich hatte damals noch lange Haare", sagt er leise. Natürlich habe er die Rechten gesehen vor dem Festzelt. Einer habe ihn dann von hinten an den Haaren gezogen, er drehte sich um, da traf ihn ein Schlag ins Gesicht. Er blutete, war benommen. "Nee, erkannt habe ich keinen."
Vor ihm saß Karl D. auf dem gleichen Stuhl, 67 Jahre alt und Tankwart in Stollberg. Ja, er könne sich noch an jenen Abend im Mai 2006 erinnern. Damals stand er am Nachtschalter und konnte ...
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