Zischup-Kommentar
Von der Kaserne zum Ökotraum
Von Yannick Philipp, Klasse 8a, Goethe-Gymnasium & Freiburg
Fr, 22. Januar 2016 um 00:00 Uhr
Yannick Philipp aus der Klasse 8a des Freiburger Goethe-Gymnasiums hat sich mit der Entwicklung des Freiburger Stadtteils Vauban beschäftigt. Und mit dieser ist der Schüler so überhaupt nicht einverstanden.
Die Geschichte der Vauban begann 1938 mit der Eingemeindung des damals eigenständigen Dorfes St. Georgen durch die Stadt Freiburg. Großer Dreh- und Angelpunkt in der Geschichte der Vauban war die Kaserne, die 1937 unter dem Namen "Schlageterkaserne" erbaut wurde. Sie wurde bis 1944 vom Wehrbezirkskommando des NS Regimes genutzt, blieb aber trotz Bombardements recht gut intakt. Als dann nach Kriegsende die Franzosen eine Unterkunft brauchten, benutzten sie die leerstehenden Gebäude. Die Vauban Kaserne war geboren. Mit dem Abzug der Franzosen zwischen den Jahren 1990 und 1992 wurde viel über neuen Wohnraum spekuliert, der dort entstehen sollte. Doch der Abzug verlief schleppend.
Trotz des steigenden Interesses an Vauban in der Öffentlichkeit, rümpft der ein oder andere Freiburger damals noch die Nase, wenn er hörte, dass man in Vauban lebt. Der Grund: Zwischen den Jahren 1992 und 1997 standen die Wohnungen leer und immer mehr Jugendliche und Linke hausten in ihnen. Eine Zeitzeugin beschreibt: "Wir sind in die Keller eingebrochen und haben Cocktailbars eingerichtet, das war ein Symbol für den damaligen Zeitgeist. Viele Jugendliche haben Freiheit gesucht. Leider hat sich die Lebensphilosophie selbst aufgelöst, da wir älter geworden sind".
Zwischen 1997 und 2000 gründeten sich Gesellschaften wie SUSI oder Forum Vauban, welche für soziale Wohnungsbau und gegen Atomkraft waren. Nachdem die Nachfrage stieg, wurden die Preise für Wohnungen teurer. Ich persönlich finde, dass die Vauban die alten Strukturen ins Gegenteil verwandelt hat und nun nur noch wohlbetuchte Menschen eine Wohnung bekommen.
Kommentare
Kommentarbereich ist geschlossen.