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Vorsicht, Kurve!

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  • Sa, 29. Januar 2011
    Neues für Kinder

Auf dem Rhein fahren viele Schiffe. Manchmal gibt es Unfälle.

Foto: BZ-Grafik
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Die Strömung im Rhein war sehr stark, als das Tankschiff Waldhof am 13. Januar zur Seite kippte und liegen blieb. Andere Frachtschiffe kommen seither nicht mehr vorbei. Auch die Ampeln und Verkehrszeichen auf dieser Wasserstraße helfen nicht weiter. Immer noch stauen sich dort viele Schiffe. Auf dem Rhein herrscht nämlich viel Verkehr, auf keinem anderen Fluss in Europa fahren mehr Transportschiffe.

Das Unglücksschiff ist 110 Meter lang und 10,50 Meter breit. Es kann nicht eben mal weggeräumt werden. Erst wurde es mit Spezialseilen gesichert, damit es nicht weiter absinkt und wegrutscht. Danach kamen Schwimmkräne, um das gekenterte Tankschiff anzuheben. Die ersten Frachtschiffe durften dann an der Unglücksstelle vorbeifahren. Aber nur ganz langsam, flussaufwärts in Richtung Quelle. Bergwärts, sagen die Schiffsleute auch dazu.

Das stimmt tatsächlich. Denn der Rhein entspringt in den Schweizer Bergen. Er fließt weiter durch den Bodensee, kommt als Hochrhein in Basel an, wo aus dem Hochrhein der Oberrhein wird. Von der Quelle bis zur Mündung in Holland ist der Rhein 1230 Kilometer lang. In dem einen oder anderen Lexikon steht noch die Kilometerzahl 1320. Das ist ein Zahlendreher. Der Kölner Biologe Bruno Kremer hat letztes Jahr herausgefunden, dass sich dieser Fehler vor ungefähr 50 Jahren eingeschlichen hat. Und weil immerzu alle von allen abschreiben, war der Rhein eine Zeit lang 90 Kilometer zu lang.

Große Schiffe können 833 Kilometer auf dem Rhein fahren. Das ist von der Mündung in Holland bis nach Rheinfelden, also ein Stück hinter Basel.

Das Tankschiff Waldhof kenterte an einer sehr berüchtigten Stelle im Mittelrhein – am Felsen Loreley.

Der 132 Meter hohe Fels ist ein beliebtes Ausflugsziel. Von oben erkennt man gut , dass der Rhein hier eng und in vielen Kurven fließt. Für die Schiffer ist die Stecke unübersichtlich. Dazu kommt, dass sich hier im Rhein 25 Meter tiefe Stellen mit flachen Sandbänken abwechseln, die sich je nach Strömung immer wieder verändern.

Seit der Zeit der Ritter verunglücken hier immer wieder Schiffe und viele Geschichten und Gedichte ranken sich um diese gefährliche Stelle. Die bekannteste Sage erzählt von der Nixe Loreley. Sie sitzt auf dem Felsen und kämmt ihr goldenes Haar. Ihre Schönheit und ihr Gesang locken die Schiffer an. Sie vergessen dann ganz, auf die gefährliche Strömung und die Riffe zu achten und kommen in den starken Fluten des Rheins um.

Warum das Tankschiff Waldhof an der Loreley umkippte, weiß man noch nicht genau. Fachleute werden versuchen herauszufinden, warum es zu dem Unglück kam. Dafür muss das Wrack erst geborgen werden. Wenn die Ergebnisse bekannt sind, werden die Rheinschiffer noch besser wissen, wie sie die engste und tiefste Stelle im Rhein befahren.

Die Sage von der schönen Nixe Loreley erinnert die Schiffer aber immer daran, wie gefährlich die Kurve am Loreleyfelsen ist.

Ressort: Neues für Kinder

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Sa, 29. Januar 2011: PDF-Version herunterladen

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