Bildung im Stadtwald
Neues Projekt zu Artenvielfalt und Biodiversität für Schulen am Waldhaus
Das Waldhaus Freiburg startet in diesem Jahr ein neues Angebot für Kinder und Jugendliche der weiterführenden Schulen.
Kinder und Jugendliche sollen in Begleitung von Pädagogen vormittags den Stadtwald erkunden und den Wald als vernetztes Biosystem wahrnehmen. Zwei Drittel der Zeit sind sie an der frischen Luft und kommen mit verschiedenen Bäumen, Käfern und Blättern aller Art in Berührung. "Dabei können auch mal die Hände schmutzig werden", erzählt Klaus Goldmann, der Projektleiter und Umweltpädagoge. Klar soll sein: Die Schüler holen sich ihr Unterrichtsmaterial aus dem Wald und lernen ihn so jenseits des Unterrichtsstoffs kennen.
Der Weltbiodiversitätsrat verzeichnet einen massiven Rückgang der Artenvielfalt. Demnach sind in den kommenden Jahren rund eine Million Arten vom Aussterben bedroht. Allein der Verlust von Bestäuberinsekten hat ungeahnte Folgen für die Nahrungsmittelproduktion.
"Neben dem Klimawandel gehört der Verlust der Artenvielfalt derzeit zu den größten Bedrohungen der Menschheit", so Umweltbürgermeisterin Gerda Stuchlik. "Wenn wir ihm begegnen wollen, spielt der Bildungsbereich eine wichtige Rolle." Bei dem neuen Projekt werden Schüler in Gruppen unterwegs sein, je nach Alter wird variiert: Fünftklässler erlernen spielerisch die Grundlagen von Fauna und Flora, ältere Schüler erfahren, welche Tierarten vom Aussterben bedroht sind. Geplant sind zu Beginn circa 40 Klassen pro Jahr, die das Programm des Waldhauses mit seinen Wochen- und Tagesveranstaltungen ergänzen. 2008 gegründet hat das Waldhaus unter Leitung von Forstwissenschaftler Markus Müller etliche Projekte zum Schutz der Tier- und Pflanzenwelt etabliert. Es versteht sich als generationenverbindende Institution, die den Wert des Waldes sichtbar macht.
Finanziert wird das neue Projekt mit Hilfe der BB-Bank, deren Vertreter am Montag mit einem Scheck über 3500 Euro angereist waren; weitere finanzielle Unterstützung scheint möglich. Mit dabei waren auch Umweltbürgermeisterin Gerda Stuchlik und die stellvertretende Waldhaus-Leiterin Margret Hansen. Die Gelder kommen sich aus einer Gewinnlotterie des Gewinnsparvereins Baden.
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