Am Beispiel der aktuellen Krisen bei SPD und CDU zeigt sich: Politiker setzen ihre Glaubwürdigkeit rhetorisch aufs Spiel – durch Ausweichen, Verdrängen, Verwirren.
"Wer die Wahrheit sagt", soll der Schriftsteller Oscar Wilde gesagt haben, "wird früher oder später dabei ertappt." Mehr als ein Bonmot. In der Politik ist es ein uraltes rhetorisches Grundprinzip. Weshalb Politiker auf der Hut sind, ertappt zu werden. Als Winston Churchill im Mai 1940 in seiner ersten Rede als neuer Premierminister der von Nazi-Deutschland bedrohten britischen Nation nichts anbot, "außer Blut, Mühen, Tränen und Schweiß", war das ein ...