Zisch-Schreibwettbewerb Frühjahr 2018 II

Was für ein Geburtstag

Di, 19. Juni 2018, 15:34 Uhr
Schreibwettbewerb

Von Emilia Jacob, Klasse 4b, Geroldseckerschule, Lahr

Heute war mein Geburtstag und Mom brachte mich dazu, mit ihr am Nachmittag an den Strand zu gehen. Dabei wäre ich viel lieber in die neue Fotoausstellung in Brisbane gegangen. Wenigstens durfte ich meine Kamera mitnehmen.

"Komm Selina, wir gehen in den hohen Fluten baden", rief Mom begeistert. "Ich habe keine Lust", missmutig schaute ich umher und meinte, "du kannst alleine gehen." Mom lief ins Wasser. Wieso ich ausgerechnet an meinem Geburtstag hierher sollte, war mir ein Rätsel. Wenn ich doch nur Musik hören oder sonst irgendetwas Anderes tun könnte.

Da sah ich auf einmal einen sehr bekannten Jungen – nämlich Simon. Seit zwei Jahren war ich schon in ihn verliebt. Schade, dass ich kein Foto von ihm hatte. Was wenn …? Oh mein Gott, diese Idee war ja so gut! Ich würde einfach jetzt, ganz heimlich, ein Foto von ihm machen. Die Kamera war schon einsatzbereit. Leise schlich ich hinter eine Palme. Endlich! Er war mitten im Bild. Jetzt! Nur noch drücken und Klick. Da drehte sich Simon um. Hatte er mich entdeckt? Nein, zum Glück nicht. Ich schaute mir schnell das Bild an. Verwackelt! Na gut, noch einmal. Klick.

"He, du da, komm sofort hinter der Palme vor!", rief er. Simon rannte auf mich zu. Ich bekam einen gewaltigen Schreck. Schnell lief ich davon. Mein Herz pochte wie verrückt. Plötzlich wurde alles dunkel. Angst packte mich. Irgendetwas war auf meinem Kopf gelandet. Voller Panik riss ich daran. Ein Handtuch glitt auf den Boden. Im letzten Moment sah ich gerade noch, wie ich auf einen Baum zu raste. Ein Ast verhedderte sich schließlich in meiner Kleidung. Auch das noch! Ich riss mich los und rannte weiter – nur weg von hier. Bestimmt hatte mein neues T-Shirt jetzt ein Loch, ging es mir durch den Kopf.
Auf einmal hörte ich leise Schritte hinter mir. Daraufhin beschleunigte ich. Nach einer ganzen Weile hörte ich nichts mehr. Völlig außer Puste blieb ich stehen. Anscheinend konnte auch Simon nicht mehr. Ich hätte ihm wahrscheinlich nicht auflauern sollen, aber zum Glück war mir die Flucht gelungen.

Dann konnte ich nur noch staunen. Vor mir auf den Bäumen war überall Geburtstagsdekoschmuck und alle meine Freunde waren hier versammelt. Sie wünschten mir alles Gute zum Geburtstag. Staunend nahm ich ihre Geschenke. Danach machte ich ein Foto. Schließlich schaute ich mir dieses an und auch das Bild von Simon. Beide Fotos sahen richtig schön aus.
Mom kam jetzt auch noch zu uns. Was für ein aufregender Tag!

Ressort: Schreibwettbewerb