Der bisherige Mittelweg führt nicht in die Heimat zurück: Exil-Tibeter beraten über ihre künftige politische Strategie
Der tiefe Brummton der traditionellen Trompeten dröhnt durch die Kiefernwälder der Berge rund um das Tibetan Childrens Village von McLeod Ganj. Jenseits einer tiefen, zerklüfteten Schlucht blinkt in der Sonne das Dach der Residenz des Dalai Lama, des spirituellen Führers der Tibeter. Doch in diesem Moment sind alle Augen auf die zwei Bläser mit ihren spitzen Hüten und bunten Umhängen gerichtet, die einer schmalen, gebeugten Gestalt in dunkelroter Mönchsrobe folgen. Samdhong Rinpoche, der Premierminister der Exilregierung Tibets, ist auf dem Weg in das Auditorium des Dorfes, einem Schulzentrum für mehr als tausend Kinder nahe der Stadt ...