Ein gut befüllter Kühlschrank, Wäsche-Dienst und keine Kosten – so das Klischee vom "Hotel Mama". Wenn junge Menschen lange zu Hause leben, steckt allerdings selten Faulheit dahinter.
Der Kühlschrank ist immer voll, die Schmutzwäsche wandert wie von magischer Hand frisch gewaschen in den Kleiderschrank und um Dinge wie Internetanschluss, Müllgebühren oder Hausratversicherung braucht man sich erst gar keine Gedanken zu machen. Das Leben im Elternhaus bringt einige Annehmlichkeiten mit sich, so dass es jungen Menschen mitunter schwerfällt, den Absprung zu schaffen und einen eigenen Hausstand zu gründen. Mehr als ein Viertel der 25-Jährigen in Deutschland wohnte 2020 noch im Haushalt der Eltern, teilte das Bundesamt für Statistik mit, wobei das mit 35 Prozent deutlich mehr Söhne als Töchter (21 Prozent) waren. Im Durchschnitt waren die jungen Leute 23,8 Jahre alt, als sie von zu Hause auszogen, etwas jünger als im EU-Durchschnitt von 26,4 Jahren.
Wenn man mal von extremen Ausnahmesituationen wie einer weltweiten Pandemie absieht, in der Kinder mehr als sonst wieder bei ihren Eltern ein- oder gar nicht erst ausgezogen sind: Was hält junge Menschen zu Hause? Was treibt sie zum Auszug? Welche Faktoren machen das "Hotel Mama" besonders verlockend?
"Hotel Mama – das impliziert ja schon Faulheit und eine gewisse Langsamkeit im Erwachsenwerden." Ulrike Sirsch
Ulrike Sirsch stört sich an dem Begriff. "Hotel Mama – das impliziert ja schon Faulheit und eine gewisse Langsamkeit im Erwachsenwerden", sagt die ...