Mitten in der Wirtschaftskrise macht der Kreml den größten Markt Osteuropas dicht – und schickt damit Hunderttausende arbeitslos auf die Straße
Ich muss durchhalten. Durchhalten. Immer wieder denkt Aybek diesen Satz, den Blick seiner schwarzen Knopfaugen starr auf das Ende der Schlange vor ihm gerichtet, das in diesem Fall der Anfang ist. Dort steht ein Kessel, der Duft der aus ihm aufsteigt, sorgt für Krämpfe in seinem leeren Magen und macht das Heimweh noch ein bisschen schlimmer. Denn im Kessel ist Plow: In Baumwollöl geschmortes Hammelfleisch, dessen Saft allmählich in die darüber geschichteten Möhrenstifte und den mit Rosinen und allerlei feinen Gewürzen gemischten Reis aufsteigt und ihn sanft gart. Eine Köstlichkeit, die Aybek selbst Dutzende Male zubereitet hat.
Das war zu Hause, im kirgisischen Teil des Fergana-Tals, das aus der Luft aussieht, als wäre ein grüner Diamant in die Wüsten Zentralasiens gefallen. Hoffnungslos übervölkert, ernährt es die Bewohner nicht mehr. Einige der Bewohner hat es auf der Suche nach Arbeit ...