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Zischup-Schreibwettbewerb Frühjahr 2014

Weggesprengt

Simon Wittenbecher, Klasse 8f, Theodor-Heuss-Realschule, Lörrach

Von Simon Wittenbecher, Klasse 8f, Theodor-Heuss-Realschule & Lörrach

Mo, 19. Mai 2014 um 10:06 Uhr

Schreibwettbewerb Zischup

Simone Wittenbecher beschreibt in seinem Wettbewerbsbeitrag, wie es sein könnte, durch einen schlimmen Unfall den Teil eines Beines zu verlieren.

Als ich aufwachte, sah ich als Erstes ein weißes Dach, ich hörte Sirenen. Ich wusste nicht, was passiert war, das Letzte, woran ich mich erinnern kann, ist, dass ich auf der Straße gespielt habe. Ich wusste nicht, wo ich war und mein Bein tat weh.

Plötzlich öffnete sich an meinem Bein eine Klappe. Ich konnte zwei Ärzte sehen. Mein Bein tat immer mehr weh, aber ich konnte es nicht sehen, weil es mit einem blutverschmierten Tuch bedeckt war. Die zwei Männer zogen mich aus dem Auto und trugen mich in ein Haus. "Wo bin ich?", fragte ich mich. Keiner sagte mir, was los war. Ich wurde durch einen langen Gang getragen, es kamen viele Leute an mir vorbei, Soldaten, Ärzte und viele andere Menschen. Es war keine schöne Stimmung, alle waren gestresst. Sie legten mich in ein Zimmer, das rechts vom Gang lag. Ich lag auf einem Eisentisch und sie setzten mir eine Maske auf. Ich wurde schnell müde, bis ich einschlief.


Als ich aufwachte, saß ich in einem Rollstuhl. Um mich herum waren Betten, in denen Leute lagen. Ich konnte meine Beine sehen. An meinem rechten Bein fehlte der untere Teil des Beines. Ich bekam Panik und wusste nicht, was passiert war. Ein Mann mit einem weißen Kittel kam in das Zimmer und fing an, mit mir Amerikanisch zu sprechen. Ich kann kein Amerikanisch, deshalb tat ich so, als ob ich alles verstanden hätte. Er schob mich aus dem Zimmer raus und fuhr mich in einen anderen Raum. An einem Tisch sah ich meine Mutter, sie begann zu weinen, als sie mich sah. Es war still im Raum, keiner sagte etwas. Der Mann fing an, etwas mit meiner Mutter auf Amerikanisch zu besprechen. Am Ende des Gesprächs kam ein Soldat mit einem roten Kreuz auf dem Helm ins Zimmer und gab uns einige Tabletten. Meine Mutter und ich verließen das Haus und gingen zu einer Bushaltestelle. Dort erzählte mir meine Mutter, was passiert war, ich bin wahrscheinlich auf eine angezündete Handgranate getreten, die noch am Straßenrand lag.

Als der Bus da war, hob mich ein Mann aus dem Rollstuhl und setzte mich in den Bus, meine Mutter kam mit dem Rollstuhl in der Hand in den Bus. Es wahr sehr voll und die Leute schauten auf mich und fingen an miteinander zu reden. Es wahr ein sehr unangenehmes Gefühl! Während der Fahrt dachte ich sehr viel über meine Zukunft nach, ich fragte mich, ob ich jemals wieder rausgehen und spielen könnte? Ich war aber sicher, dass ich nie wieder ein normales Leben führen kann ...

Ressort: Schreibwettbewerb Zischup

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