Zum Trauern gehört, den Tod eines geliebten Menschen zu begreifen und sich an ihn zu erinnern. Doch was, wenn Eltern nur wenige Stunden mit ihrem totgeborenen Kind bleiben? Fotos können helfen.
Winzig war ihr Kind, als Aliya D.(Name geändert) es in der 15. Schwangerschaftswoche tot zur Welt brachte. Winzig, winzig klein, zart, zerbrechlich, kaum handtellergroß. "Aber die Ohren waren da und auch die kleine Mini-Nase mit einem Hauch von Nasenlöchern. Seine Lippen hatten sich schon entwickelt und es hatte zwei ganz normale kleine Hände mit je fünf Fingern." Aliya D., 28 Jahre, lange schwarze Haare, dunkle Augen, sieht ihr Baby noch genau vor sich. "Ja, der Kopf war anders als bei gesunden Kindern. Aber für mich sah mein Kind ganz normal aus. So, als würde es einfach schlafen."
Mit dem Verlust ihres Ungeborenen, mit ihrer so genannten stillen Geburt, hat Aliya D. etwas erlebt, das keine Mutter und kein Vater erleben will, aber mehr Eltern erleben müssen, als man vielleicht glaubt (siehe Infokasten). Aliya D. hat in dieser Situation eine vielen Menschen noch unbekannte Form von Unterstützung bekommen, die ihr gerade hilft, sich in ihrem so furchtbar veränderten Leben ohne Baby zurechtzufinden – und jedes noch so kleine Detail dieses winzigen Menschen in Erinnerung zu behalten: Aliya D. hat ihr ...