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Wer erschlug die Seelöwin?

  • dpa

  • Di, 10. November 2015
    Panorama

Im Dortmunder Zoo wurde Holly getötet / Bisher gibt es keine Hinweise auf einen Täter.

Holly (links) war ein friedfertiges Tier, sagt der Zoodirektor.   | Foto: dpa
Holly (links) war ein friedfertiges Tier, sagt der Zoodirektor. Foto: dpa

DORTMUND (dpa). Wer schleicht sich nachts in ein Gehege und tötet ein Tier? Im Dortmunder Zoo soll ein Eindringling Holly erschlagen haben. Sie war der Star der täglichen Seelöwenfütterung.

Es war eine grausige Entdeckung, die die Tierpfleger des Dortmunder Zoos am Freitagmorgen im Gehege der Seelöwen machten. Das 21 Jahre alte Weibchen Holly lag tot in ihrem offenen Stall. Die Mitarbeiter des Zoos sind geschockt. "Wir sind sehr bedrückt über Hollys Tod", sagt Zoodirektor Frank Brandstätter am Montag. Fremde sollen dem Tier nachts den Schädel zertrümmert und drei Zähne ausgeschlagen haben – das wird jedenfalls nach einer Obduktion vermutet. Die Polizei ermittelt. Am Montag gab es aber noch keine Hinweise auf Tatverdächtige, wie eine Polizeisprecherin sagt.

Die anderen Seelöwen blieben unverletzt

Zunächst dachten die Pfleger an einen Unfall, als sie Holly morgens leblos fanden. Doch ihre schweren Verletzungen führten schnell zu dem Verdacht, dass jemand ihr Gewalt angetan haben musste, wie eine Sprecherin der Stadt Dortmund erklärt. Die anderen sechs Seelöwen im Gehege waren unverletzt geblieben. Der Zoo alarmierte die Kriminalpolizei. Nahe dem Fundort des toten Tieres wurde ein Loch in einem Zaun entdeckt.

Nach Angaben Brandstätters patrouilliert nachts ein Wachdienst im Zoo. "Wir haben aber 28 Hektar Fläche, da können die Wachleute nicht überall sein." Gemeinsam mit der Stadt werde nun überlegt, die Sicherheitsmaßnahmen deutlich auszuweiten. So etwas wie den gewaltsamen Tod der Seelöwin hat er in seinem Zoo noch nicht erlebt.

Auch für Peter Dollinger vom Verband Deutscher Zoologischer Gärten ist der Vorfall bislang einzigartig. "Man hört schon mal davon, dass Menschen Tiere aus ihren Käfigen frei lassen, aber von einem so grausamen Fall war uns bislang nichts bekannt." Für den Dortmunder Zoo ist es bereits der zweite Schicksalsschlag innerhalb kurzer Zeit. Vor zwei Wochen erst starb das Giraffenmännchen Vuai bei einer Transportfahrt. "Das wird dauern, bis wir das verwunden haben", sagt Brandstätter.

Seelöwin Holly lebte von Geburt an im Dortmunder Zoo. Sie sei ein angenehmes Tier gewesen, friedfertig, sagt der Direktor. "Und sie war für das Publikum einer der Stars bei der Seelöwenfütterung."

Ressort: Panorama

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