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Wie aus feinen Linien ein knalliges Graffiti entsteht

  • Moritz Lipps, Klasse 9a, Schulzentrum Oberes Elztal & Elzach

  • Mi, 13. Januar 2016, 11:43 Uhr
    Schülertexte

Immer wenn ich in meinem Zimmer bin und gerade nichts zu tun habe, nehme ich gerne meinen Zeichenblock zur Hand und mache Musik an. Ich trage immer das Gefühl mit mir herum, etwas mit meinem Graffiti ausdrücken zu wollen.

Als erstes gebe ich mit ein paar Linien die grobe Richtung des Styles meiner Zeichnung vor und überlege mir dann, was für ein Wort in die Linien passt. Oft fällt mir da nicht gleich ein passendes ein, aber nach einer Zeit geht es. Wenn ich ein passendes Wort gefunden habe, fange ich an, mit etwas feineren Linien die Outlines der Buchstaben zu zeichnen. Ich versuche, wenn möglich, den Buchstaben eine gewisse Form zu verleihen, um etwas "flow" in das Bild zu bringen. Als "flow" bezeichnet man die dickeren Linien, die besonders schwungvolle sind oder die die coolen Stellen hervorheben. Der "flow" ist sehr wichtig und erfordert einiges an Übung.

Wenn ich die Outlines mit Bleistift fertig habe, fange ich an mit einem feinen schwarzen Stift die Outlines nachzuziehen. Wenn ich das getan habe, kann ich den Style nicht mehr verändern, darum bin ich immer sehr kritisch mit mir selbst. Schließlich soll mir das Bild am Ende auch gefallen. Danach beginne ich damit, die 3D-Blöcke an die Buchstaben zu zeichnen. Hierbei gibt es verschiedene Techniken: Man kann mit Fluchtpunkten arbeiten oder mit der Dreidimensionalität immer am gleichen Punkt ansetzen, zum Beispiel links oben oder links unten. Oftmals lasse ich die Blöcke von einer Richtung in die andere dicker werden, was dem Style einen schönen Schwung gibt. Mir gefällt diese Methode sehr.

Nun kommt die Farbe, das sogenannte "fill in", an die Reihe. Man nimmt grundsätzlich zwei verschiedene Farb- und Ausarbeitungsmethoden für die Blöcke und die Vorderseite. Für die Blöcke werden oft dunkle Farben verwendet, was dem Bild eine gewisse Tiefe verleiht. Ich überlege eigentlich immer sehr lang, welche Farben ich benutze, denn ich will immer eine passende Farbkombination kreieren. Wenn ich dann endlich die Farbe auf dem Papier habe, gehe ich mit einem etwas dickeren Stift um den gesamten Style herum, um ihm den letzten Schliff zu geben.

Fehlt nur noch mein Künstlerzeichen, und fertig ist das Graffiti. Für mich ist das viel mehr als nur ein Schriftzug, weil ich so Gefühle und Ereignisse besser darstellen kann als mit Worten.

Ressort: Schülertexte

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Fr, 18. Dezember 2015: PDF-Version herunterladen

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