Angola galt einmal als der gefährlichste Knast der USA. Rund 5000 Männer sitzen hier hinter Gittern, die meisten lebenslang. Am Rodeo Day spüren die Gefangenen, dass sie noch dazugehören zu dieser Welt.
Eine Chance haben sie nicht, die vier Männer, die am Pokertisch sitzen. Nicht den Hauch einer Chance. Über ihrer gestreiften Sträflingskleidung tragen sie kugelsichere Westen, als wären sie Soldaten in Krisengebieten. Nur dass diese Westen hier extra dick gepolstert sind. Ihre Köpfe sind durch Helme geschützt, mit Gittern vor den Gesichtern, sodass der Anblick an Eishockey-Torhüter denken lässt. Das mit dem Pokern ist nicht wörtlich zu nehmen. Keiner der vier hält ein Blatt in der Hand, an Spielen ist sowieso nicht zu denken. Der hochbeinige Tisch steht mitten in einer Arena, auf deren Rängen zehntausend Schaulustige dem Höhepunkt des Rodeos entgegenfiebern.
Gleich kommt der Stier. Es dauert zwei, höchstens drei Sekunden, da liegen die Pokerspieler im Sand. Kaum hat sich das Tor ...