Nach dem Wahlsieg Putins am Wochenende steht die Opposition in Russland mit leeren Händen da. Beobachtungen in der zentralrussischen Provinz.
Blauer Himmel, leichter Frost und weiße Straßen. Meine Nachbarin füttert draußen ihre Katzenschar und warnt mich wie meine Mutter: "Geh bloß nicht ohne Mütze aus dem Haus, im Frühling erkältet man sich nur." Das ist also der große Wahlsonntag in Woronesch. Alles wirkt friedlich in der provinziellen Millionenstadt, 500 Kilometer südlich von Moskau gelegen.
Meine Neugier treibt mich auf die Straße und in die Wahllokale. Auf dem Weg ins Stadtzentrum blicke ich zum verdreckten Busfenster hinaus, und da kann ich plötzlich sogar Sympathie für Putin empfinden. Ich mag Russland, so wie es ist, und Woronesch ist ...