Die Ukrainer haben Angst vor einer russischen Invasion und bereiten sich vor – auf alles. Sie suchen Bunker, packen Fluchtrucksäcke und trainieren für militanten Widerstand wie einst im Irak.
Es glitzert und blinkt auf dem Sophienplatz vor der goldenen Kuppel der Kathedrale in Kiew. Ein 31 Meter hoher Christbaum steht dort auch nach dem letzten orthodoxen Feiertag am 8. Januar immer noch mit Sternen und roten Leuchtkugeln behängt. Wham!, Boney M. und Bing Crosby berieseln abwechselnd nicht nur den Platz vor der Kathedrale, sondern auch die Cafés und die Restaurants in der für die Festtage herausgeputzten Innenstadt. Es scheint, als hätten die Kiewer entschieden, dass es besser wäre, wenn die Weihnachtszeit in diesem Jahr nicht endet. Wer weiß, was ihr folgt.
Die nahegelegene Metrohaltestelle auf dem Chreschschtschatik-Boulevard führt die Fahrgäste vom Weihnachtstrubel auf Rolltreppen Hunderte Meter in die Tiefe zum Bahnsteig. Das unterirdische Labyrinth wurde in den 1950er-Jahren tief unter die Stadt gebohrt. Es sollte Schutz vor einem Atomschlag bieten. Die Tunnel sollen laut Stadtverwaltung nun ...