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Winke, winke

Stephanie Streif
  • Sa, 02. Juli 2016
    Neues für Kinder

Das Land Großbritannien sagt der Europäischen Union "Goodbye".

Die Winke-Queen hebt zum Abschied die Hand.  | Foto: M. Bamberger
Die Winke-Queen hebt zum Abschied die Hand. Foto: M. Bamberger
Die Mehrheit der Menschen in Großbritannien hat vergangene Woche für den "Brexit", den Austritt ihres Landes aus der Europäischen Union (EU), gestimmt. Und das sorgt für ganz schön viel Aufregung. Warum? Hier die Antworten auf die
wichtigsten Fragen.


Was heißt "Brexit"?
In "Brexit" stecken zwei englische Wörter. Das "Br" steht für "Britain", Britannien. Das angehängte "Exit" heißt "Ausgang" oder eben "Ausstieg".

Wie wurde abgestimmt?
Die Briten haben in einem sogenannten Referendum für den Brexit gestimmt. Das Ergebnis der Abstimmung war knapp – 48,1 Prozent stimmten gegen und 51,9 Prozent für den Brexit. Auf die Idee, die Bürger zu befragen, kam übrigens der britische Regierungschef David Cameron. Er hatte gehofft, dass die Mehrheit seiner Landsleute wie er mit "Nein" stimmen würde. Damit wollte er den EU-Gegnern unter den britischen Politikern zeigen, dass die Bürger hinter ihm stehen. Falsch gedacht. Cameron wird darum im Oktober zurücktreten.

Warum gibt es überhaupt die EU?Als vor 71 Jahren der Zweite Weltkrieg zu Ende ging, wünschte man sich in Europa Frieden. Um neue Kriege zu vermeiden, kam die Idee auf, die Stahl- und Kohleindustrie von einer gemeinsamen Aufsichtsbehörde kontrollieren zu lassen. Warum? Für einen Krieg braucht es beides – Stahl für die Waffen und Kohle, um die Waffenfabriken am Laufen zu halten. 1951 gründeten Frankreich, Deutschland, Italien, Belgien, Luxemburg und die Niederlande die Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl. Daraus entwickelte sich die Europäische Wirtschaftsgemeinschaft und später die Europäische Union. Darin machen die Mitgliedsländer Regeln, die für sie alle gelten, zum Beispiel für die Herstellung von Lebensmitteln. Oder sie versuchen, Probleme wie die Flüchtlingskrise gemeinsam anzugehen.

Warum wollen so viele
Briten raus aus der EU?
Klingt doch super, Probleme gemeinsam anzugehen. Nur – im Laufe der Zeit hat die Europäische Union an Einfluss gewonnen. Viele Briten wollen nicht, dass europäische Politiker über Gesetze in Großbritannien bestimmen. Und weil die Briten gerne mal ihr eigenes Ding machen, haben sie gar nicht erst den Euro eingeführt, sondern das britische Pfund als Währung behalten. Dass sich viele Briten nur wenig europäisch fühlen, hängt auch mit der Lage ihres Landes zusammen – zwischen ihrer Insel und dem europäischen Festland liegt ein Stück Nordsee.

Wollen noch mehr

Länder raus?

Tatsächlich wird befürchtet, dass jetzt auch andere Länder die EU verlassen wollen, wie die Niederlande. Spannend ist auch, wie es nach dem Brexit für Schottland und Nordirland weitergeht. Beide Landesteile gehören zu Großbritannien, haben aber mehrheitlich gegen den Brexit gestimmt. Politiker überlegen dort bereits, ob sie sich von Großbritannien lösen und unabhängig machen sollen.

Was für Folgen hat der Brexit?
Bevor Großbritannien austritt, müssen die britischen Politiker dem Brexit erst noch zustimmen. Danach kann der Austritt umgesetzt werden. Passiert das, können die anderen Europäer künftig vielleicht nicht mehr einfach so in Großbritannien arbeiten, und britische Waren können nicht mehr einfach so bei uns verkauft werden. Freunde werden Deutschland und Großbritannien aber natürlich trotzdem bleiben.

Ressort: Neues für Kinder

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Sa, 02. Juli 2016: PDF-Version herunterladen

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