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Wir bestimmen mit!

Helga Lorenz
  • Sa, 20. April 2013
    Neues für Kinder

Der Freiburger Kinderbeirat trifft sich einmal im Monat / Ihr könnt ihm eine E-Mail schreiben.

Junge Politiker  diskutieren: Sitzung des  Kinderbeirates  | Foto: Albert Josef Schmidt (Zero)
Junge Politiker diskutieren: Sitzung des Kinderbeirates Foto: Albert Josef Schmidt (Zero)
Die nächste Wahl des Kinderbeirats organisieren wir selbst", beschließen die Kinder gleich bei ihrer ersten Sitzung. Sie sind erst vor kurzem zu Kinderbeiräten gewählt worden. Jetzt haben sie zwei Jahre lang ein Amt und nehmen ihre Verantwortung ernst. "Gerecht wäre es, die Wahl in den einzelnen Stadtteilen durchzuführen", schlägt Moritz vor, "aber erst mal müssen wir bekannt werden!" Stimmt. Das Thema Wahl wird vertagt. "Was bedeutet vertagen?", fragt Lea. "Verschieben", sagen die anderen und Lea schmunzelt.

Die Neun- bis Dreizehnjährigen wissen, dass sie für ihr Amt Ausdauer brauchen. Sie waren nämlich schon dabei, als 70 Freiburger Kinder im November 2011 ihre Traumstadt entwarfen. Damals merkten sie, dass Kinder am besten wissen, wo ein Bolzplatz oder eine Ampel fehlt und wie Spielplätze für ältere Kinder aussehen. Sie wollten, dass diese auch gebaut werden. Erwachsene können Politiker wählen, um ihre Interessen durchzusetzen. Kinder nicht! Frühestens mit 16 Jahren darf man wählen gehen. Solange wollten sie nicht warten und suchten eine Lösung. Andrea Wagner vom Kinderbüro suchte mit. Das Ergebnis heißt nach anderthalb Jahren: Freiburger Kinderbeirat. Die 70 Kinder, die bei der Traumstadt mitgemacht hatten, wählten sieben Beiräte. Diese haben die Aufgabe, die Interessen aller Freiburger Kinder im Rathaus zu vertreten.

"Wir brauchen eine E-Mail-Adresse und eine Homepage", fordern Moritz und Carl, "damit alle Kinder sehen können, was wir machen und uns schreiben können." Andrea Wagner hat gute Nachrichten. Die E-Mail-Adresse gibt es schon: [email protected]. Außerdem bekommen die Kinderbeiräte ein Büro, eigenes Briefpapier und ein Logo. Die Stadtverwaltung und die Gemeinderäte sind nämlich beeindruckt vom Einsatz der Kinder. Sie geben dem Beirat für künftige Projekte 1000 Euro, das ist sein Etat.

"Damit können wir die Homepage machen lassen", sagt Carl. Als Andrea Wagner meint, dass das etwa 400 Euro kostet, ist allen klar: viel zu teuer! Aaron kennt jemanden, der helfen kann, es selbst oder billiger zu machen.

Der Kinderbeirat hat sogar schon Post bekommen. Eine Tierschutzorganisation wünscht sich, dass der Kinderbeirat einen vegetarischen Tag in Freiburg durchsetzt. "Müssen wir das machen?" fragt Lea. "Nein", antwortet Arthur, "der Kinderbeirat sammelt die Anträge und entscheidet, was am wichtigsten ist." Der neunjährige Elias weiß schon, wie das geht. Er kann zustimmen, dagegen stimmen oder sich enthalten. Das bedeutet: Dazu habe ich keine Meinung.

"Wichtig ist, dass die Kinder draußen sehen können, wie wir zu Entscheidungen kommen", sagt Moritz. Der Kinderbeirat braucht also Regeln, die er in eine Geschäftsordnung schreibt: Einmal im Monat wollen sich die Kinder treffen. Alle sind pünktlich. Wer öfter als viermal unentschuldigt fehlt, verliert sein Amt. Wer aus Freiburg wegzieht, auch. Und wer beantwortet die Anfragen? Alle sieben oder nur ein Kind, der Vorstand? Der hat dann mehr Macht als die anderen. Lea will darüber noch mal nachdenken und die Entscheidung auf die nächste Sitzung vertagen. Die Adresse des Freiburger
Kinderbeirats ist: Günterstalstraße 17,
79100 Freiburg
[email protected].

Ressort: Neues für Kinder

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Sa, 20. April 2013: PDF-Version herunterladen

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