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Artensterben

Wo sind all die Bienen hin?

  • Anna Piekert, Klasse SG8A, Gewerbliche und Hauswirtschaftlich-Sozialpflegerische Schulen (Emmendingen)

  • Mo, 29. Juni 2020, 13:02 Uhr
    Schülertexte

Jährlich sterben immer mehr Wildbienen. Anna Piekert aus der Klasse SG8A der Gewerblichen und Hauswirtschaftlich-Sozialpflegerischen Schulen hat darüber einen Bericht geschrieben.

Eine Wildbiene sitzt auf einer Löwenzahnblüte.   | Foto: Jan Woitas (dpa)
Eine Wildbiene sitzt auf einer Löwenzahnblüte. Foto: Jan Woitas (dpa)
Mehr als 80 Prozent der Pflanzen benötigen die Bestäubung der Bienen, um sich fortpflanzen zu können. Doch wie soll das weitergehen, wenn die Bienen immer mehr aussterben? Heutzutage stellen sich viele diese Frage, weil immer mehr Menschen auf der ganzen Welt auffällt, dass es immer weniger Bienen und Insekten gibt.

Man unterscheidet zwischen der Honigbiene, die vom Imker gehalten wird,und in Bienenstöcken wohnt, und der Wildbiene, die meistens alleine lebt und oft unter der Erde nistet. "Die Honigbiene selber ist nicht so gefährdet. Es gibt viele Imker, die sich darum kümmern, dass es weiterhin Honigbienen gibt", erklärt Stefan Witt, ein Bienenzüchter. "Die Wildbiene aber hat keine solche Lobby. Es gibt also keine Imker, die Wildbienen züchten und das heißt, die Wildbienen sterben eher aus als die Honigbienen."

Das Aussterben der Wildbiene liegt nicht nur an dem zunehmenden Verschwinden von Blumenwiesen und Biotopen, die den Bienen einen gerechten Lebensraum bieten, sondern auch an der massiven Anwendung von Pestiziden. Diese Spritzmittel stören das Nervensystem und den Orientierungssinn der Bienen und anderen Insekten. Ein Drittel aller Lebensmittel, wie Gemüse, Früchte oder Öle, sind auf die Bestäubung der Bienen angewiesen.


Auch Krankheiten können das Bienensterben beeinflussen. Wie zum Beispiel die Varoamilbe. Diese pflanzt sich auf der Brut der Bienen fort, nährt sich an ihrem Blut und verbreitet durch Bisswunden weitere Krankheitserreger. Dadurch kann die Varroamilbe ganze Bienenvölker auslöschen. Würde die Biene also aussterben, würde der Mensch die Pflanzen von Hand bestäuben müssen. "In China gibt es in bestimmten Regionen keine Bienen und Insekten mehr und deshalb muss man in diesen Regionen die Blüten von Hand bestäuben", sagt der Experte Herr Witt.

Doch was kann jeder Einzelne gegen das Bienensterben tun? Zuerst einmal sollte man bienengerechte Pflanzen säen. Wichtig ist die Schaffung von Biotopen und Blumenwiesen mit verschiedenen Arten von Pflanzen. Außerdem kann man sich auch Insektenhotels oder Nistmöglichkeiten für Bienen anschaffen. Zusätzlich wäre es besser, wenn man Honig aus der Region und von einem ansässigen Imker dem importiertem Honig vorziehen würde. Darüber hinaus sollten Bauern Teile ihrer Felder wachsen lassen, ohne etwas anzubauen, um Bienen und Insekten einen passenden Lebensraum zu schaffen.

Dann sollte man Pestizide und Spritzmittel reduzieren, sowohl als Bauer als auch als Anbauer von kleinen Feldern. Obendrein kann man auch selbst Bienen halten. Doch ist dies schwer? "Ja, es ist schwer, Bienen zu halten", bestätigt Stefan Witt. "Um anfangen zu können, muss man sehr viel wissen. Ein guter Anfang für einen Imker ist, wenn er einen Imkerpaten hat, das heißt, man geht zu einem Imker und begleitet diesen ein Jahr bei seinen Tätigkeiten, oder man sucht einen Imkerverein, bei dem man durch Anfängerkurse lernt, Bienen zu halten."

Dadurch, dass es von so vielen Faktoren abhängig ist, bleibt zu hoffen, dass das Artensterben noch aufzuhalten ist.

Ressort: Schülertexte

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