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BZ-Interview

Worin liegt eigentlich der Reiz von Quidditch als Sportart?

Sophia Hesser
  • Sa, 05. November 2016
    Panorama

BZ-INTERVIEW mit Juliane Schillinger über die Sportart Quidditch.

Auch in Freiburg wird Quidditch gespielt.  | Foto:  Ingo Schneider
Auch in Freiburg wird Quidditch gespielt. Foto:  Ingo Schneider

FREIBURG. Die Romanfigur Harry Potter spielt in der Zauberer-Schule Quidditch. Die außergewöhnliche Sportart findet im echten Leben immer mehr Fans. Am Sonntag startet in Münster die erste Saison einer Regionalliga des Deutschen Quidditchbundes (DQB), nämlich die Nordrhein-Westfalen-Liga. Sophia Hesser hat sich mit dessen Pressesprecherin Juliane Schillinger unterhalten.

BZ: Worin liegt der Reiz von Quidditch?
Schillinger: Für mich persönlich ist es die Vielseitigkeit – es gibt Elemente aus Handball, Rugby und Völkerball. Zu Beginn wurden viele durch die Nähe des Spiels zum Roman angezogen. Begriffe aus dem Buch gibt es immer noch im Quidditch und man spielt mit Schnatz und Besen, die bei uns Kunststoffrohre sind. Das Spiel hat sich aber immer mehr zu einer ernstzunehmenden Sportart weiterentwickelt.

BZ: Quidditch ist bisher eher eine Randsportart. Sie wollen nun den Ligabetrieb starten – das ist bestimmt nicht einfach, oder?
Schillinger: Wir haben knapp 30 Teams in ganz Deutschland – die Entfernungen zwischen den Mannschaften sind also groß. Viele Teams sitzen an Universitäten – da spielen hauptsächlich Studenten mit, daher sind nicht ausreichend finanzielle Mittel da, um weite Strecken auf sich zu nehmen. Wir fangen deshalb mit einem Regionalligabetrieb an und gruppieren die Teams so, dass sie in annehmbaren Entfernungen zueinander liegen. Viele Teams haben zu wenig Spieler, sind noch nicht richtig organisiert und brauchen noch Zeit.

BZ: Wie soll die erste Saison ablaufen?
Schillinger: Wir wollen in Nordrhein-Westfalen, wo die Teams bereit sind, erstmal sehen, wie so ein Ligabetrieb aussehen kann und was die Mannschaften wollen. In der nächsten Saison 2017/2018 beginnt der offizielle Betrieb – mit dem Ziel, die Mannschaften aller Regionalligen zu vergleichen oder mit den Regionalsiegern ein Finalturnier um den Deutschen Meistertitel zu machen.

BZ: Sie kennen das Freiburger Team – sie haben es 2014 aufgebaut. Wie stehen die "Black Forest Bowtruckles" da?
Schillinger: In Baden-Württemberg kann sich das Team durchaus behaupten. Das Team ist eines der erfahrendsten, weil es eines der ersten in Deutschland war. National könnte es aber schwer werden. Doch sie haben gute Spieler, wie Trainer und Kapitän Adrian Schleeh, die von Anfang an dabei waren.

Juliane Schillinger, 24 Jahre alt, vom Deutschen Quidditchbund, wohnt in Holland. Sie spielt seit 2014 Quidditch.

so spielt man Quidditch

Das Spiel geht aus den Harry-Potter-Romanen von Joanne K. Rowling hervor. Zwei Teams spielen gegeneinander – sieben Spieler hat jedes gemischtgeschlechtliche Team. Jeder Spieler muss eine leichte PVC-Stange zwischen den Beinen behalten – im Roman sind es Besen. Zwei Jäger des Teams versuchen den Quaffel, einen Volleyball, durch einen der drei gegnerischen Ringe zu werfen. Das gibt zehn Punkte. Der Hüter verteidigt die eigenen Ringe. Zwei Treiber werfen mit Klatschern, also Völkerbällen, die Gegner ab, um sie vom Spiel auszuschließen. Wenn diese die eigenen Ringe berühren, dürfen sie weiterspielen. Der Sucher muss einen Tennisball aus der Socke des Schnatz, ein unparteiischer Spieler, erwischen. Das gibt 30 Punkte, das Spiel ist aus und wer die meisten Punkte hat, hat gewonnen.

Ressort: Panorama

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Sa, 05. November 2016: PDF-Version herunterladen

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