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Wundersame Winzlinge aus dem Bach

  • der Klasse 4 a &

  • Fr, 24. Juli 2009
    Zisch-Texte

Bachforscher unterwegs: Die Klasse 4 a der Hebelschule Nollingen entdeckt und beobachtet die Tierwelt

Zeichnungen, Klasse 4a Hebelschule Rheinfelden, Lehrer Ruth Landi  | Foto: Privat
Zeichnungen, Klasse 4a Hebelschule Rheinfelden, Lehrer Ruth Landi Foto: Privat
Ausgerüstet mit Haushaltssieben, Plastikwannen und Gummistiefeln suchten wir unter den Steinen und im Schlamm des Bachbodens auf dem Gelände des Umweltzentrums TruZ in Weil nach den winzigen Bewohnern im Bach. Wir wendeten dafür die "Goldwäschermethode" an: Durch behutsames Schütteln und Schwenken des Siebs im Wasser wuschen wir den Schlamm heraus, damit unser Fang nicht verloren ging.

Erst als die feingliedrigen Mini-Lebewesen mit Hilfe eines Pinsels mit größter Vorsicht in der Becherlupe abgelegt worden waren, konnten wir die wundersamen Winzlinge genau bestaunen und beobachten. Kursleiterin Yvonne Schmid half uns, die Namen der Tiere an Hand der Körpermerkmale herauszufinden. Dabei lernten wir, dass einige Kleinlebewesen nur in sauberem Wasser zu finden sind.

Besonders interessant fanden wir die Köcherfliegenlarve, die sich durch Fäden einen Seidenköcher baut, ähnlich einer Pfeiltasche für Indianer. Zur Tarnung dekoriert sie den Köcher mit Steinchen und Pflanzenteilen. Auf diese Weise schützt sie ihren weichhäutigen Hinterleib vor Fressfeinden. Nur der Kopf und drei Beinpaare ragen vorne aus dem Köcher heraus.

Einige Kinder fachsimpelten über die Anzahl der Schwanzfäden. Es stellte sich heraus, dass die Steinfliegenlarve, die sich mit den Krallen ihrer Beine an den Steinen des Baches festhält, durch ihre zwei langen Schwanzfäden zu erkennen ist. Die kleinere Eintagsfliegenlarve jedoch hat drei Schwänze und ist in der Lage, schnell seit- und auch rückwärts zu laufen.

Yvonne Schmid erklärte uns, dass die erwachsenen Eintagsfliegen nur bis zu drei Tage Zeit haben, um sich fortzupflanzen. Die Männchen sterben nach der Paarung, die Weibchen nach der Eiablage.

Das gekrümmte Wuseltierchen mit den vielen Beinchen war der Bachflohkrebs, der in sauberem und leicht verschmutzten Wasser
existieren kann. Bei unserer Untersuchung entdeckten wir ein dünnes Würmchen, das Zuckbewegungen ausführte. Dieses Tier war die Zuckmückenlarve.

Mit ihren Fußstummeln vorne und hinten kann sie sich fortbewegen wie eine Raupe, auch in stark verschmutztem Wasser.

Dann erfuhren wir, dass der lange gerade Schwanz der Wasserwanze ein Atemrohr ist, mit dem sie an der Wasseroberfläche Luft holt.

Zu guter Letzt beobachteten wir die Wasserläufer, an deren Fußenden sich Wasser abweisende Härchen befinden, zwischen denen ein Luftpolster ist. Das verhindert das Einsinken.

Am Ende des Bach-Erkundungstag waren sich alle einig: Die Natur ist der beste Lehrmeister.

Ressort: Zisch-Texte

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