Yineth Trujillo wurde in Kolumbien von den Farc-Rebellen zum Dschungelkampf gezwungen. Da war sie noch ein Kind. Heute wirbt sie für Versöhnung – und hat ihre Geschichte niedergeschrieben.
Yineth Trujillo Foto: Patrick Tombola
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Auf hohen Absätzen und in cremefarbenen Wildlederschuhen gleitet Yineth Trujillo durch die Straßen ihres Viertels im Süden Bogotás. Ihr gleichfarbiges Kostüm erinnert an Chanel, der Pagenschnitt der 28-jährigen wirkt modisch und teuer. Eine Dame von Welt. Doch die Fenster der kleinen, dunklen Bodegas, an denen sie am Arm ihres Verlobten vorbei gleitet, sind mit fingerdicken Eisenstäben gesichert, die Löcher auf dem Bürgersteig groß wie Badewannen. Geübt kurvt sie an ihnen vorbei. Yineth ist eine Dame in dieser Welt. Der Name des Viertels soll nicht genannt werden. Aber es ist noch kein Ghetto wie so viele andere Barrios an den Rändern der kolumbianischen Hauptstadt. Dennoch bleiben Ortsfremde nach Einbruch der Dunkelheit besser auf der Hauptstraße statt in die Gassen einzubiegen, in denen irgendwo die Wohnung der Familie Trujillo liegt. Trotzdem genießt Yineth jeden Schritt.
Noch vor ein paar Jahren war ihr Weg ein komplett anderer. Da marschierte sie über schlammige Dschungelpfade. Von Lager zu Lager, durch dichten Tropenwald. Tagelang. Ihre einzigen Schuhe waren ein Paar schwarzer Gummistiefel. Ihre einzige Kleidung, ob tags, nachts, bei Regen oder brütender Hitze: ...
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