In der äthiopischen Rebellenregion Tigray gibt es jahrhundertealte christliche Felsenkirchen in schwer erreichbaren Höhlen. Während der Kämpfe dienten sie den Menschen als Zufluchtsort.
Der Allmächtige macht es seinen Besuchern nicht leicht. Nach einem einstündigen Aufstieg an einer der schroffen Sandsteinformationen, die im Zentrum der äthiopischen Tigray-Provinz wie gigantische Zähne in den Himmel ragen, erreichen wir eine Felswand, an der es außer Klettern kein Vorbeikommen gibt. Kiday Yohannes hat in weiser Voraussicht ein Seil mitgebracht, mit dem er seinen ausländischen Gast absichern kann – er selbst klettert ungesichert voraus. Der orthodoxe Geistliche kennt jede Kuhle, in der seine Hände oder Füße Halt finden können, schließlich hat er den Weg schon Tausende Male zurückgelegt – in der Hochsaison des Tourismus bis zu drei Mal am Tag. Touristen hat der orthodoxe Priester allerdings seit mehr als zwei Jahren keine mehr gesehen. Dafür ...