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Zum Tag der Regionen in der Ökostation kamen viele Neugierige

  • Mo, 06. Oktober 2014
    Freiburg

Hinten am Lagerfeuer duftet es nach Waffeln, weiter vorn können Gäste durchs Mikroskop sehen, wie sich Milben an Bienen klammern. Oder sie können Äpfel pressen: Am Sonntag hatte die Ökostation zum "Tag der Regionen" eingeladen.

Eileen befüllt die Press-Rahmen und Pr...musten Äpfeln am Saft-Erlebnis-Mobil.   | Foto: Thomas Kunz
Eileen befüllt die Press-Rahmen und Presstücher mit gemusten Äpfeln am Saft-Erlebnis-Mobil. Foto: Thomas Kunz
Äpfel sind okay, noch besser schmeckt Apfelsaft: Das finden Eileen (7) und ihr kleiner Bruder Pascal (4). Eileen hat selbst Apfelsaft gepresst: "Ganz allein!" Jetzt steht sie mit Pascal vor der kleineren der Apfelpressen, an der die Äpfel durch Drehen mit der Hand klein gemahlen werden. Sie stammen von Streuobstwiesen bei Emmendingen, erzählt der freiberufliche Naturpädagoge Markus Sickling, der sich vor drei Jahren mit Jörg Streib, einem Mitarbeiter der Ökostation Lahr, im "Safterlebnismobil" zusammengetan hat. Seitdem touren sie durch Schulen und Kitas und pressen Saft. Aber nicht nur dort: Sie pressen zusätzlich bis zu 800 Liter am Tag für Kunden, zum Beispiel Nachbarn, die sich zusammenschließen. Natürlich gibt’s auch hier Apfelsaft zu kaufen.

Marla (8) und ihre kleine Schwester Romy (6) zieht’s zu den Bienen. Kein Wunder, denn ihre Mutter Stefanie Koch hat neben ihrem Beruf als Landschaftsplanerin vor acht Jahren mit der Imkerei angefangen und ist eines der sieben Gründungsmitglieder des kürzlich entstandenen Vereins "Bienen Coop". Marla und Romy stehen am Wildbienenhaus der Ökostation, sie ziehen eine Schublade aus der Wand und schauen fasziniert auf die schmalen Röhrchen, die darin stecken: "Die kleinen Würstchen sind die Larven", erklärt Svenja Fugmann von der Ökostation. Am Stand der Bienen Coop können sich Gäste Honig aus einem großen Glas auf Brotstücke streichen und durch ein Mikroskop die winzigen Milben anschauen, die den Bienen seit rund 30 Jahren zu schaffen machen. Mit steigender Dramatik, betont Ute Schneider-Ritter, die Umweltschutzingenieurin ist und vor rund 20 Jahren mit der Imkerei begann. Dass die Bienen mit den Milben überleben, erklärt Ute Schneider-Ritter so: "Bio-Imker entfernen die Milben im Herbst mit Ameisensäure von den Bienen." Das aber sei inzwischen fünf Mal häufiger nötig als bei den Anfängen vor 30 Jahren. "Kommt das von den Pestiziden?" fragt die Frau. Nicht nur, antwortet Ute Schneider-Ritter: Die Schwächung der Bienen habe auch damit zu tun, dass sie in den vergangenen Jahrzehnten gezielt so gezüchtet wurden, dass sie immer weniger aggressiv wurden und immer mehr Honig lieferten.

Wer will, kann sich nach dem Testen von Apfelsaft und Honig auf der zwei Meter breiten und zwei Meter hohen Liegebank aus Weißtannen-Holz ausruhen, die der Zimmerer Sebastian Wilms aus Bollschweil angefertigt hat. Er verarbeitet mit seinem Kollegen Simeon Maas unter anderem Fichte, Tanne, Buche und Kirschbäume: alles Holz aus der Region.

Ressort: Freiburg

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Mo, 06. Oktober 2014: PDF-Version herunterladen

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