Fund aus dem Elsass
247 Millionen Jahre altes Reptil trug kuriose Hautauswüchse
Manche Tiere tragen Schuppen, andere Federn oder Haare. Nun haben Paläontologen einen bislang unbekannten Hautauswuchs entdeckt.
dpa
Do, 24. Jul 2025, 10:36 Uhr
Baden-Württemberg
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Quelle: Deutsche Presse-Agentur (dpa).
Die BZ-Redaktion hat diese Meldung nicht redaktionell bearbeitet.
Stuttgart (dpa/lsw) - Bei einem 247 Millionen Jahre alten Reptilienfossil, das ab Oktober in Stuttgart ausgestellt werden soll, haben Forscher bislang unbekannte kuriose Hautauswüchse entdeckt. Die Art Mirasaura grauvogeli trug einen bizarren Rückenkamm, wie das internationale Team um Stephan Spiekman vom Staatlichen Museum für Naturkunde Stuttgart im Fachjournal "Nature" schreibt.
Dieser Kamm besteht aus einzelnen, sich überlappenden Hautauswüchsen, die zwar federartige Konturen aufweisen, aber doch keine Federn sind, wie sie etwa von Vögeln oder manchen Dinosauriern bekannt sind. Die nun entdeckten Auswüchse hätten sich unabhängig von anderen Hautauswüchsen der Vögel und Dinosaurier wie etwa Federn entwickelt, schreibt die Gruppe. Zum Vergleich: Die früheste bekannte Dinosaurierfeder ist etwa 150 Millionen Jahre alt.
"Mirasaura grauvogeli zeigt, wie überraschend und vielfältig Evolution sein kann", sagt Co-Autor Rainer Schoch, Leiter der Paläontologischen Abteilung des Stuttgarter Museums. "Sie hat bereits sehr früh – lange vor den Dinosauriern – eine unerwartete Alternative zur Feder entwickelt. Solche unabhängigen Entwicklungen ähnlicher Strukturen verdeutlichen das enorme Potenzial der Evolution."
Die Stuttgarter Mirasaura-Fossilien wurden in den 1930er Jahren im Elsass von dem Fossiliensammler Louis Grauvogel entdeckt - nach dessen Namen die Art benannt wurde: Mirasaura grauvogeli – Grauvogels Wunderreptil. Die private Grauvogel-Sammlung ging 2019 an das Stuttgarter Naturkunde-Museum. Dort wurden die farnartigen Hautauswüchse dann erkannt.
© dpa-infocom, dpa:250724-930-833758/2