Wer an einem Alkoholproblem leidet, muss das Trinken aufgeben: Volle Abstinenz war über Jahrzehnte ein Dogma der Suchtforscher. Nun findet eine andere Behandlungsmethode immer mehr Anerkennung.
Sechs Bier am Abend und ein dröhnender Kopf am Morgen. Vor sieben Jahren wurde Herbert Wurst klar, dass sein Alkoholkonsum nicht gesund sein konnte. Er fühlte sich müde und schlaff, die Arbeit fiel ihm schwer. In ihm reifte die Einsicht, dass er so nicht weiterleben wollte. In der Lokalzeitung stieß er auf eine Anzeige: Einsteigerkurs zum Kontrollierten Trinken. Das klang vielversprechend. Herbert Wurst meldete sich an, ein Freund ebenfalls. Gemeinsam wollten sie ihr Alkoholproblem in den Griff bekommen.
Heute hat Herbert Wurst den Alkohol im Griff, er trinkt hin und wieder ein Glas, aber nie große Mengen. Er ist jetzt schlanker und auch gesünder, das hat ihm der Arzt bescheinigt. Herbert Wurst gelang etwas, was Suchtexperten lange für völlig undenkbar hielten: Er hat seine Abhängigkeit selbst unter Kontrolle gebracht, ohne dem Alkohol vollständig zu entsagen. Herbert Wurst ist ein gutes Beispiel, dass es einen anderen Weg als die Abstinenz ...