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Alle Klassen in einem Raum

Marlies Jung-Knoblich
  • Sa, 25. Oktober 2014
    Schopfheim

     

Viertklässler der Grundschule Wiechs wollten wissen, wie es früher in der Schule war.

SCHOPFHEIM (BZ). Die 4. Klasse der Grundschule Wiechs war Feuer und Flamme, sich am Zisch-Projekt mit eigenen Recherchen zu beteiligen. Ein Thema weckte besonders das Interesse: Wie war die Schule früher im Vergleich zu heute. Alle Schüler der Klasse vier stellten Martha Keesman (81, Großmutter eines Schülers) viele Fragen zu ihrer Schulzeit, die teilweise im Krieg lag. Bei Fliegeralarm ging es in den Bunker, die Kinder erhielten die sogenannte Schülerspeisung, meistens eine Suppe. "Der Schulweg von Frau Keesman war lang, und sie hatte manchmal nasse Füße, weil die Schuhe nicht wasserdicht waren. Die Lehrer waren meistens streng, denn es waren 40 Kinder in der Klasse". Früher saßen die Kinder auf Holzbänken und schrieben mit weißem Griffel auf schwarze Schiefertafeln. In den Klassenzimmern wurden in der Regel mehrere Jahrgangsstufen zusammen unterrichtet. Mit zum Teil harten Strafen wie Ruten- und Stockschlägen oder Handtatzen versuchten die Lehrer, ihre Vorstellung von Disziplin durchzusetzen. Die Viertklässler erfuhren auch, dass früher an der Schule die Sütterlin-Schrift gebräuchlich war. Früher gab es an der Grundschule lediglich ein Klassenzimmer für die Klassen 1 bis 4. Diese Tatsache kommentiert Emilia folgendermaßen: "Heutzutage hat jede Klasse ihr eigenes Klassenzimmer und wir haben sogar ein Sofa!" Beeindruckend für die Viertklässler war zudem, dass die Schüler früher, wenn sie ins Klassenzimmer kamen, sie zuerst einmal ihre Finger zeigen mussten. Wenn die nicht sauber waren, gab es Schläge auf die Finger. Früher wurden die Schüler oft von den Lehrern angeschrien und bezogen auch schon mal Prügel, wenn sie nicht "brav" waren oder ihre Hausaufgaben vergessen hatten. Emma und Josefin dazu: "Wir werden nicht angeschrien, sondern bekommen alles erklärt, wenn wir etwas nicht verstehen." "Obwohl es manchmal schwierig war, hat Frau Keesman die Schule gefallen. Und sie würde auch heute noch mal gerne in die Schule gehen", haben die Kinder festgehalten.

Und Schule heute? "Ich finde Schule heute gut, weil es mehrere Pausen gibt. Es gibt bessere Toiletten als früher. Das Besondere ist, dass wir viele Projekte haben, zum Beispiel das Denkmalprojekt, Zeitung in der Schule, Mut tut gut, Experimente, den Schulgarten und Atelierunterricht" (Lisa). Tim findet das grüne Klassenzimmer an der Wiechser Grundschule toll, Emma schätzt die netten Lehrerinnen an der Schule und die Schulbücherei.

Ressort: Schopfheim

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Sa, 25. Oktober 2014: PDF-Version herunterladen

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