"Auf 4 geht’s los"
Schauspieler Sebastian Bezzel spricht im neuen Animationsfilm "Die Gangster Gang 2" die Figur des Mr. Wolf. Das heißt, er leiht Mr. Wolf seine Stimme. Das nennt man auch synchronisieren. Im Interview erklärt Bezzel, wie das abläuft.
Interview von Sonja Zellmann
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Ist synchronisieren schwierig?
Ich bin da recht schnell reingekommen, weil es nicht ganz neu war für mich. Ich habe schonmal in meiner Studienzeit synchronisiert. Und als Schauspieler muss man sich hin und wieder auch selbst synchronisieren. Wenn beim Drehen zum Beispiel aus irgendwelchen Gründen die Tonaufnahme nicht gut wird. In dem Umfang, wie bei Gangster Gang, kannte ich das Synchronisieren aber noch nicht. Doch ich hatte einen tollen Regisseur, der mir jegliche Sorge genommen hat und da Schritt für Schritt mit mir durch ist.
Wie muss man sich die Situation vorstellen, wenn synchronisiert wird? Beschreiben Sie bitte mal.
Ich bin da allein in einem Studio vor einem Mikrofon und schaue auf einen Bildschirm, auf dem die Filmszenen ablaufen, die ich sprechen soll. Jemand ist dabei, der kontrolliert, ob das, was ich sage, zu den Mundbewegungen meiner Figur, also Mr. Wolf, passt. Dann sind da noch ein Regisseur und ein Tontechniker. Man spricht immer sogenannte Takes ein, das sind ganz kurze Abschnitte aus dem Film, nur wenige Sekunden lang. Man sieht dann auf dem Bildschirm einen Countdown: 0,1, 2, 3 – und auf 4 geht der Take los, das heißt für mich, ich muss anfangen zu sprechen. Meist übt man einen Take ein, zwei Mal und dann geht die Aufnahme los.
Gibt es etwas, das besonders schwierig zu synchronisieren ist? Zum Beispiel Lachen oder Weinen?
Ja, das ist beides auf jeden Fall eher schwierig. Am schwierigsten ist aber, dass man sich die ganze Zeit über unglaublich konzentrieren muss. Es geht um Zehntelsekunden, damit man den richtigen Moment zum Sprechen erwischt. Das ist wahnsinnig anstrengend. Nach vier, fünf Stunden Synchronisieren bin ich immer bleiern müde.
Gibt es eine Szene, die Sie besonders gern gemacht haben?
Es gibt viel Lustiges und tolle Actionszenen in dem Film. Besonders gefällt mir aber eine Szene, in der Mr. Wolf und die Gouverneurin Diane Foxington bei einem Boxtraining gleichzeitig flirten und kämpfen. Und am Ende bekommt Mr. Wolf was auf die Rübe. Das ist sehr witzig geschrieben und hat großen Spaß gemacht zu synchronisieren.
Mussten Sie Ihre Stimme für Mr. Wolf arg verstellen?
Nein. Für mich ist das Synchronsprechen wie schauspielern. Ich versetze mich in die Rolle und spiele sie richtig. Wie ich spreche, kommt von allein. Das hört sich dann schon anders an als ich, Sebastian Bezzel, in meinem Alltag. Aber verstellt ist die Stimme dennoch nicht.