SKILANGLAUF. Agnes Gremmelspacher hat schon immer genau gewusst, was sie will. Ein Mann, vier Kinder, "das war alles geplant", sagt sie. Bäuerin auf einem Hof in St. Peter mit 90 Hektar Land und mehr als 60 Tieren zu werden jedoch nicht. "Nein, das wollte ich nie, aber das hat sich so ergeben", sagt die 40-Jährige. Nicht immer nimmt das Leben Rücksicht auf die persönlichen Wünsche, bereut hat sie es bis heute nicht, versichert sie.
Schon früher galt ihre Bewunderung den Rucksackläufern. Jenen Verwegenen, die 100 Kilometer von Schonach zum Belchen unter ihre schmalen Langlauflatten nehmen. Sie wusste früh, dass auch sie sich eines Tages an diesem einzigartigen Abenteuerlauf versuchen würde, "es war nur eine Frage des richtigen Zeitpunkts", sagt sie heute. Dann kam jener Tag kurz nach Weihnachten in diesem Winter, der ihr den nötigen Schubs geben sollte. Sie war auf der Thurner-Loipe unterwegs und traf einen Vereinskameraden aus St. Peter, der ihr vom Marcialonga erzählte. "Da würde ich auch mal gern mitmachen", sagte Agnes Gremmelspacher spontan, "geh' doch einfach mit", erwiderte er. Obwohl sie jahrelang keine 20 Kilometer am Stück mehr gelaufen war, stand sie die mehr als dreifache Distanz bei dem Skimarathon in Südtirol Ende Januar "ohne Probleme" ...