Zisch-Interview
"Bei den Katholiken ist der Pfarrer das Werkzeug Gottes"
Zisch-Reporterin Jana Felder aus der Klasse 4a der Johann-Heinrich-von-Landeck-Schule in Bad Krozingen hat Stefan Schmid, Vikar der Kirchengemeinde St. Alban in Bad Krozingen, zum Thema Religionen interviewt.
Jana Felder, Klasse 4a, Johann-Heinrich-von-Landeck-Schule & Bad Krozingen
Do, 24. Mär 2016, 10:19 Uhr
Zisch-Texte
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Zisch: Wie viele Ministranten haben Sie in der Kirche?
43 Ministranten, eine davon bist du.
Zisch: Was sind denn die Aufgaben eines Vikars?
Ich mache eigentlich genau das Gleiche wie der Pfarrer mit der Ausnahme, dass ich hier besonders in der Jugendarbeit arbeite. Ansonsten spende ich Sakramente, mache Krankenbesuche, Seelsorge, führe also Gespräche mit den Menschen.
Zisch: Wissen Sie, ob es in Bad Krozingen katholische Flüchtlinge gibt?
Katholische Flüchtlinge als solche gibt es kaum, wenn dann sind sie aus dem orientalischen Raum, zum Beispiel Armenier oder syrisch-orthodoxe Christen. Hier in Bad Krozingen gibt es etwa zwei bis drei Flüchtlinge, die auch regelmäßig den Gottesdienst besuchen.
Zisch: Gibt es hier in Bad Krozingen auch andere Religionen?
Zuerst wäre es wichtig, zu unterscheiden zwischen Religionen und Konfessionen. Religionen sind zum Beispiel der Buddhismus, der Hinduismus, der Islam, das Judentum und so weiter. Die Konfessionen sind sozusagen die Untergruppen, zum Beispiel evangelischen Christen, syrisch-orthodoxe Christen und so weiter. Hier in Bad Krozingen gibt es folgende Konfessionen: eine neuapostolische Gemeinde, die Freikirche und die Zeugen Jehovas. Was man aber generell sagen kann: Es sind hauptsächlich christliche Gemeinden. Es gibt bis jetzt noch keine Moschee, die Kirche der Muslime, und keine Synagoge, die Kirche der Juden.
Zisch: Sind die Religionen denn vergleichbar?
Wenn man von den Konfessionen spricht, dann schon, zum Beispiel durch die Taufe. Wenn ein evangelischer Christ gerne katholischer Christ werden möchte, dann wird er kein zweites Mal getauft. Überall spielt der Glaube eine große Rolle. Was die katholische Kirche einzigartig macht, ist ihre universelle Organisation durch den Papst Franziskus. Das heißt, ob man eine Messe in Australien besucht und eine Messe in einer Dorfkirche hier in Schmidhofen, der Ablauf ist überall der Gleiche. Bei der katholischen Kirche dürfen nur Pfarrer die Sakramente spenden, zum Beispiel Eheschließung, Taufe, und so weiter. Das ist bei den evangelischen Christen nicht so. Dort dürfen auch Gemeindemitglieder ein Sakrament spenden, frei nach Martin Luther, der gesagt hat, dass alle Menschen fromm leben sollen und dadurch in der Lage sind, Christen zu führen.
Zisch: Gibt es in den anderen Religionen auch Pfarrer?
Beim Islam gibt es Imame, das sind eher Lehrer und Prediger. Bei den Freikirchen heißen die Menschen Referenten und bei den Evangelischen und Katholischen sind es die Pfarrer. Es gibt aber überall auf der Erde Menschen, die eine Gemeinde leiten.
Zisch: Und warum haben Sie sich für die Katholiken entschieden und sind katholischer Pfarrer geworden?
Das ist zuallererst ein Geschenk meiner Eltern, nämlich die Taufe. Ich habe viele positive und gute Erfahrungen mit der katholischen Kirche und dem Glauben gemacht. Und durch den Papst haben wir eine Instanz, die die Riten und Traditionen der Kirche beibehält und das Schiff lenkt. Es gibt die katholische Kirche überall auf der Welt. Durch die Traditionen und Riten wird den Menschen heutzutage vielleicht wieder mehr Halt gegeben. In der katholischen Kirche ist der Pfarrer ein Werkzeug Gottes.
Zisch: Wie lange sind sie hier noch als Vikar tätig?
Bis August dieses Jahres. Dann geht es für weitere zwei Jahre als Vikar in einer anderen Kirchengemeinde weiter.
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