Brücke zwischen Schützengraben und Heimat
BZ-SERIE "FELDPOST IM 1. WELTKRIEG" (TEIL I):Karten und Briefe gaben den Soldaten Halt und halfen, Elend und Hoffnungslosigkeit auszuhalten.
STÜHLINGEN. Wir im digitalen Zeitalter können uns kaum noch vorstellen, von welch großer Bedeutung einst das Schreiben von Karten und Briefen war. Ein eindringliches Beispiel ist die Feldpost, die erstmals im 1. Weltkrieg als Brücke zwischen Kriegsschauplatz und Heimat fungierte. Sucht man nach entsprechenden Erinnerungsstücken, so werden vor allem Feldpostkarten zu Tage befördert. Seltener, aber umso aufschlussreicher, sind Feldpostbriefe. Sie waren verschlossen und so enthielten sie mehr unverblümte Informationen.
Einzige Verbindung zur Familie29 Milliarden Karten und Briefe
Auch untereinander hielten viele Soldaten, so auch die Stühlinger, Kontakt. Hier waren sie direkter mit ihren Aussagen. Rudolf Schüle, der am Hartmannsweilerkopf kämpfte, notierte am 20. März 1916 an Karl Kramer "Lieber Vetter! Bin neugierig, ob du noch am Leben bist, da du mir so lange nichts schreibst. Wie geht es dir sonst? Hoffentlich erfahre ich gute Nachricht. So es Gottes Willen ist, wird es diesen Frühling noch zum Frieden kommen. Herzliche Grüße Rudolf ...