Stadttunnel
Bürgerbeteiligung endete als Feigenblatt
Ulrich Armbruster (Freiburg)
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Schöne neue Welt im Sedanquartier und Im Grün: Die nun vorliegende städtebauliche Studie zur Oberflächengestaltung nach Bau des Stadttunnels weist, wie nicht anders zu erwarten, einen Garten Eden entlang der Faulerstraße aus. Dass diese dann in "Fauler-Promenade" umbenannt wird, ist natürlich folgerichtig. Was wie so oft in solchen Planungsstadien verschwiegen wird, ist die Aussage, welche Opfer für eine solche Umgestaltung zu bringen sind und wer die erbringt. Seit zehn Jahren wird aus dem Wohnquartier die Frage aufgeworfen, welche ihrer Grünflächen in Vorbereitung und während der Bauzeit in Anspruch genommen werden. Wo die Umfahrung des Tunnelmundes West trassiert wird, wo die Baustelleneinrichtung (Material, Fahrzeuge, Baucontainer, ...) platziert wird. Die Verantwortlichen aus Regierungspräsidium, Stadtverwaltung und Autobahngesellschaft weichen seit Jahren der Beantwortung dieser Frage aus. Im BZ-Artikel vom 8. April wurden die Probleme, vor denen die Kinder (einziger Spielplatz), Senioren (Ruhezone) und übrigen Bewohner (Hitzehotspot) dieses besonderen Wohnquartiers dann stehen, wenn die jetzigen Grünflächen des Quartiers für etwa zehn Jahre (Bauzeit) wegfallen, deutlich gemacht. Jetzt wird diese Frage nicht angesprochen. Die 2017 etablierte Begleitgruppe wird für die nächsten beiden Jahre nicht mehr über die Planungen informiert. Das bedeutet auch, dass das Quartier bis zum Ende der Entwurfsplanung zum Bau des Tunnels in dieser Frage im Unklaren gelassen wird. Die Planer verweisen darauf, dass diese Fragen im Rahmen des Planfeststellungsverfahrens in einigen Jahren diskutiert werden. Bei einem Vorhaben solchen Umfangs fällt es schwer zu glauben, dass die hierfür notwendige komplexe Baustelleneinrichtung und -andienung nicht bereits während der Entwurfsplanung geklärt werden. Das Gleiche gilt für die temporäre Umfahrung der Tunnelausfahrt West. Die mit vielen Hoffnungen gestartete Bürgerbeteiligung endet als Feigenblatt, hinter dem die Planer in Ruhe ihre Planungen vorantreiben.
Ulrich Armbruster, Freiburg