Interkulturelle Woche
Cine-Maja in Emmendingen zeigt Dokumentation zu den Folgen der Abschottungspolitik
Die Dokumentation "Kein Land für Niemand" im Emmendinger Cine-Maja begleitet Sea-Eye bei Rettungseinsätzen und beleuchtet die Krise an Europas Grenzen. Migration 2025 wird als gesellschaftliches Thema neu diskutiert.
So, 21. Sep 2025, 14:00 Uhr
Emmendingen
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Deutschland hat im Jahr 2025 erstmals seit 1945 einen migrationspolitischen Entschließungsantrag im Bundestag angenommen – mit Unterstützung der Alternative für Deutschland (AfD), die vom Verfassungsschutz in weiten Teilen als rechtsextrem eingestuft wird. Die Erklärung zur Begrenzung der Zuwanderung sieht unter anderem eine Schließung deutscher Grenzen vor. Ein Paradigmenwechsel kündigt sich an: weg vom Schutz von Geflüchteten, hin zu Abschottung und Abschreckung.
Die Dokumentation "Kein Land für Niemand – Abschottung eines Einwanderungslandes", die am Montag, 22. September, 19 Uhr, im Emmendinger Cine-Maja im Rahmen der interkulturellen Woche gezeigt wird, begibt sich auf die Suche nach den Ursachen dieser politischen Zäsur und nimmt die Zuschauerinnen und Zuschauer mit auf eine aufrüttelnde Reise. Sie beginnt an den europäischen Außengrenzen, wo eine anhaltende humanitäre Katastrophe auf staatliche Ignoranz, aber auch auf zivilgesellschaftliches Engagement trifft. Die Filmemacher begleiten einen Rettungseinsatz auf dem Mittelmeer, dokumentieren die katastrophale Lage aus der Luft und erzählen die Geschichten von Überlebenden, die trotz Gewalt und Lebensgefahr nach Deutschland gelangt sind.
Migration als gesellschaftliches Problem hinterfragen
Während Deutschland am Bau einer Festung Europa mitwirkt, gerät die politische Landschaft ins Wanken. Emotionalisierte Medienberichte und Politikerinnen und Politiker, die nach rechts rücken, prägen die gesellschaftliche Debatte. Ist Migration überhaupt das große Problem, zu dem es gemacht wird? Oder offenbart die Abschottungspolitik tiefere gesellschaftliche Ängste?
Im Dialog mit Aktivistinnen, Wissenschaftlern und Publizistinnen fordert "Kein Land für Niemand" dazu auf, den Status quo und die Radikalisierung der Migrationsdebatte zu hinterfragen. Die Regisseure Max Ahrens und Maik Lüdemann entwickelten das Projekt 2022 aus dem Bedürfnis, den erstarkenden rechtsextremen Tendenzen in Politik und Gesellschaft etwas entgegenzusetzen.
Ihre persönlichen Erfahrungen, darunter eine Mittelmeerrettungsmission und die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit Flucht und Migration, flossen in die Arbeit ein. Unterstützt wird der Film von Organisationen wie Sea-Eye, Sea-Watch, United-4-Rescue, German Doctors, Pro Asyl und dem Mennonitischen Hilfswerk, die gemeinsam ein Zeichen gegen Abschottung und Gleichgültigkeit setzen.
Sea-Eye, gegründet 2015, hat seit 2016 mehr als 18.000 Menschen vor dem Ertrinken gerettet. Am Montag wird Lotte Grünau, Mitglied bei Sea-Eye und in der Lokalgruppe in Freiburg tätig, für eine Gesprächsrunde zur Verfügung stehen. Auch der Freundeskreis Asyl Emmendingen nimmt an der Diskussion teil.
Info: Kein Land für Niemand; Montag, 22. September, 19 Uhr, Cine-Maja Emmendingen, www.maja-emmendingen.de