Zisch-Schreibwettbewerb Frühjahr-I 2023

Das geheimnisvolle Zauberbuch

Von Leonie Kim Litze, Klasse 4b, Thaddäus-Rinderle-Schule, Staufen  

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  | Foto: Ferdinando Terelle
Foto: Ferdinando Terelle
In den Winterferien war ich mit meinen Eltern, meiner großen Schwester Amelie und meinen Freundinnen Victoria, Orla und Shereen im Skiurlaub im Himalaya Gebirge. Als wir in unserem Hotel ankamen, schauten wir uns zuerst unser schönes Zimmer an und packten unsere Koffer aus. Dabei fand ich in einem der Schränke ein seltsames Buch. Da wir es aber eilig hatten zur Skipiste zu kommen, packte ich es schnell in meinen Rucksack, machte mich fertig und ging mit den anderen los zum Skifahren. Wir Kinder fuhren die blaue Piste, während meine Eltern und Amelie die rote Piste nahmen. Nach einer Weile machten wir etwas abseits der Piste eine Pause. Ich holte das Buch aus meinem Rucksack und zeigte es den anderen. Wir schauten es uns an und stellten fest, dass das Buch aus zwei geheimnisvollen Rätseln bestand. Die restlichen Seiten waren leer. Als wir das erste Rätsel gelöst hatten, blätterte sich das Buch wie von Geisterhand auf die letzte Seite. Dort stand: "Vielleicht ist euch schon aufgefallen, dass ihr kein normales Buch in den Händen haltet, sondern ein Zauberbuch." Jetzt bekamen wir etwas Angst. Ich sagte mit zitternder Stimme: " Habt ihr das auch gesehen?" "Ja", antworteten Victoria, Orla und Shereen im Chor. Trotzdem beschlossen wir zusammen auch die anderen Rätsel zu lösen.

Vor dem zweiten Rätsel stand in dicker Schrift: "Warnung! Hört sofort auf, das nächste Rätsel zu lösen, ihr seid noch Kinder und das ist viel zu gefährlich!" Doch wir ignorierten die Warnung und lösten es. Daraufhin blätterte das Buch auf zwei leere Seiten und es erschien eine Schatzkarte. Wir beschlossen, dem Weg auf der Karte zu folgen. Zuvor fuhren wir aber zur Station zurück, zogen unsere Winterstiefel an und liefen los. Die Karte führte uns quer durch das Gebirge bis zu einer Höhle. Jetzt waren wir am Ziel angekommen, wir besprachen uns und gingen dann langsam und vorsichtig in die dunkle Höhle. Plötzlich schauten uns zwei große, hellblau leuchtende Augen an. Wir erschraken fürchterlich und schrien: "Ein Monster." Daraufhin brüllte das Monster laut zurück. Ich schrie: "Kommt schnell, wir müssen abhauen." Zusammen rannten wir aus der Höhle einfach darauf los. Nach einer Weile schaute ich nach hinten. Da sah ich ein riesengroßes, weißes, struppiges Wesen mit riesen Tatzen und scharfen Krallen, das uns verfolgte. "Rennt schneller", schrie ich panisch. Wir rannten weiter, doch nach einigen Minuten rief Victoria: "Wann hört es endlich auf uns zu verfolgen, ich kann nicht mehr." Da sah Orla eine Höhle und schrie: "Schnell, hier hinein, das Monster ist gerade noch hinter dem Hügel und kann uns nicht sehen." Wir stürmten in die Höhle und sahen, wie das Monster suchend an uns vorbei lief. Nun setzten wir uns völlig außer Atem und zitternd vor Angst erst einmal hin und tranken von unserer letzten Flasche Wasser.

Shereen sagte: "Komm, lass uns nochmal im Zauberbuch nachschauen vielleicht hilft es uns." Wir schlugen es auf und auf einmal füllten sich die leeren Seiten und es erschien ein Bild von dem Monster das wir gesehen hatten. "Los, lasst uns recherchieren, vielleicht finden wir heraus, was das für ein Monster ist", sagte ich. Wir lasen und lasen und fanden heraus, dass das Wesen ein Yeti ist und dass Yeti sehr gefährlich sind und eine Größe von bis zu drei Metern erreichen können. Jetzt hatten wir noch mehr Angst und es war mittlerweile auch schon dunkel geworden. Wir hofften, dass meine Eltern und Amelie uns finden würden und wir nicht erfrieren mussten oder uns das Monster finden würde. Völlig entkräftet schliefen wir ein.

Als ich am nächsten Morgen aufwachte, fühlte ich etwas kuscheliges, es sah aus wie eine Decke. Ich tippte Victoria, Orla und Shereen an und flüsterte: "Wer hat uns zugedeckt?" Langsam schauten wir nach oben, da sahen wir den Yeti, der uns schlafend im Arm hielt. "Ganz ruhig", flüsterte ich, "das ist der Yeti." Wir versuchten, uns vorsichtig zu befreien, doch der Yeti wachte auf, schaute uns tief in die Augen und drückte uns noch fester an sich. "Das ist unser Ende", dachte ich. Doch dann passierte etwas Merkwürdiges. Der Yeti lächelte uns an und sagte: "Allo, meine Freunde, i bin der Lio." Verdutzt schauten wir uns an und stellten fest, dass er gar nicht böse war. Wir stellten uns ihm vor und versuchten, ihm zu erklären, dass wir zurück müssen. Der Yeti nahm uns und brachte uns mit unseren Anweisungen zurück zur Skipiste. Dort verabschiedeten wir uns von ihm. Er winkte uns mit Tränen in den Augen und auch wir weinten, als wir gingen.

Meine Eltern und Amelie waren überglücklich, als wir im Hotel ankamen. Wir erzählten, dass wir uns verlaufen hatten und in einer Höhle übernachtet haben. Doch vom Yeti und dem Zauberbuch erzählten wir nichts, das war unser Geheimnis. Die restlichen Tage verbrachten wir jede freie Minute bei unserem neuen Freund, dem Yeti und hatten auch schon den Urlaub im nächsten Jahr hier geplant.

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