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Zisch-Schreibwettbewerb Frühjahr 2021 I

Der merkwürdige Fischhändler

  • Mo, 29. März 2021, 14:43 Uhr
    Schreibwettbewerb

     

Von Emma Klotz, Klasse 4a, Turnseeschule, Freiburg

Heute war Samstag. Die fünf Spürnasen Anna, Paul, Jonas, Karo und ihr Hund Lumpi bummelten auf dem Wochenmarkt. "Hey Leute", meinte Jonas, "ich hätt’ mal wieder voll Bock auf einen neuen Detektivfall." "Ich auch", sagte Karo und Lumpi bellte dazu. "Ich glaube, Lumpi auch", lachte Paul.

Anna flüsterte: "Mir ist da was Komisches aufgefallen." "Echt?", flüsterte Paul zurück. "Ja, Mann, lass mich ausreden", meckerte Anna. "Kennt ihr den Fischhändler?" "Ja, klar", riefen alle. "Also, der Fischhändler ist irgendwie geheimnisvoll. Ich habe ihn beobachtet, als er sich gestern in seiner Mittagspause an den Juwelenstand herangeschlichen hat. Dann hat er so getan, als wäre er ein Mitarbeiter von dem Stand und müsse was abholen. Dabei hat er es aber auf den Stand eher abgesehen. Ich glaube, er hat ein paar Juwelen dort geklaut. Gesehen habe ich es aber leider nicht genau. Jedenfalls treibt er sich voll oft beim Juwelenstand rum." "Ehm, ich weiß, wo er sich auch noch öfters rumtreibt", meinte Paul. "Echt jetzt?", staunten alle. "Ja, in der Druckerei der Freiburger Zeitung. Dort habe ich ihn schon öfters gegen 16 Uhr gesehen." "Hä?", fragte Jonas misstrauisch, "und wie kommst du überhaupt dahin?" "Na, weil mein Vater dort arbeitet", entgegnete Paul sauer. "Streitet euch doch nicht! Lasst uns lieber den Fall lösen!", schimpfte Karo. "Stimmt, du hast recht", grummelten die beiden Jungs. "Dann treffen wir uns um 15 Uhr an der Druckerei. Abgemacht?", fragte Anna. "Abgemacht", antworteten die anderen.

Als sie sich um 15 Uhr an der Druckerei trafen, war es vollkommen still. "Kommt, wir verstecken uns", flüsterte Jonas. "Karo, wo hast du eigentlich Lumpi gelassen?", fragte Paul. "Ich habe Lumpi zu Hause gelassen. Ich wollte nicht, dass er uns noch durch sein Bellen verrät!", erklärte Karo. "Das war schlau", antwortete Paul. "Achtung, in Deckung! Da kommt der Fischhändler! Hier ins Gebüsch!"

Da kam er auch schon. Und was hatte er in der Hand? Alle konnten es nicht fassen. Anna fand als Erste ihre Sprache wieder: "Der hat ja die Juwelen dabei! Was will der denn mit den Juwelen hier in der Druckerei? Kommt, hinterher!"

Als sie in die Druckerei eintraten, staunten sie erst einmal, wir groß die war. Doch dann richteten sie sich wieder dem Fall zu. Sie folgten dem Dieb, der geradewegs zum Chef ging. "Was will der denn beim Chef?", fragte sich Jonas. "Psst, Jonas, sei leise", meckerte
Anna. "Kommt hier rüber. Hier ist eine Nische. Da können wir sie gut belauschen", flüsterte Paul. "Gut", fand Karo. Da hörten sie auch schon den Fischhändler
sprechen: "Hier, die Juwelen!" "Moritz, was soll das? Du solltest mir heute doch fünf Stück bringen und nicht nur drei", hörten sie eine fremde Stimme wütend schimpfen. "Wenn ich so viele geklaut hätte, wäre es doch viel zu auffällig gewesen", erwiderte der Fischhändler kleinlaut. "Das ist mir egal! Mach, was ich dir sage! Verstanden?!" "Verstanden", grummelte Moritz, der Fischhändler. "Genug gehört", sagte Paul, "wir müssen jetzt hier weg, bevor uns noch einer entdeckt."

Als sie draußen waren, entschied Karo: "Wir müssen uns im Büro beraten!" Als sie an ihrer windschiefen
Hütte ankamen, war es schon 18 Uhr und es war kalt. Paul öffnete schnell die Tür. In ihrer Hütte gab es alles, was man für die Detektivarbeit so braucht: Taschenlampen, Fingerabdruckpulver, Lupen – und jede Menge Früchtetee und Kekse. "Also, wir fassen zusammen", sagte Paul, "der Fischhändler klaut Juwelen, weil er vom Chef der Freiburger Zeitung erpresst wird. Ich glaube, der will einfach reich werden." "Aber, was machen wir jetzt?", fragte Anna. "Wir müssen die beiden auf jeden Fall weiter beobachten", fand Jonas. "Ich glaube auch, das ist am sinnvollsten", meinte Karo. "Gut, dann lasst uns uns übermorgen wieder um 15 Uhr an der Druckerei treffen", entschied Anna. "Tschüss, bis Montag", verabschiedeten die vier sich voneinander.

Als sie sich am Montag wieder um 15 Uhr vor der Druckerei trafen, gingen sie gleich hinein und versteckten sich wieder in der Nische. Und da kam auch wieder der Fischhändler. Doch plötzlich musste Paul husten. Das ließ den Chef erschreckt zusammenfahren. "Wer hat da gerade gehustet? Warst du das Moritz?" "Nein Chef! Ich war es nicht." "Aber wer war es dann?", fragte der Chef. "Keine Ahnung", erwiderte Moritz. Plötzlich traten die vier aus ihrem Versteck. "Wir haben gehustet", sagte Anna mit ernster Miene. Und wir wissen, dass du Juwelen haben willst und Moritz erpresst!" "Woher wisst ihr das ?", rief der Chef. "Wir haben dich beobachtet", antwortete Anna "und deswegen rufen wir die Polizei." "Kommt gar nicht in Frage",
entgegnete der Chef.

Plötzlich passierte etwas, womit die Spürnasen gar nicht gerechnet hatten. Der Chef sprang auf und raste zum Ausgang der Druckerei. "Hinterher", rief Jonas. "Okay", riefen die anderen und rannten hinterher. Die fünf Spürnasen waren nämlich echte Sportskanonen. Aber der Dieb war trotzdem schneller. Doch dann überquerte eine Ziegenfamilie die Straße. Der Dieb konnte nicht weiter rennen. Die Spürnasen bauten sich vor ihm auf. "Karo", rief Paul, "ruf die Polizei." "Nein, tu das nicht", schrie der Dieb. "Ich glaube, das müssen wir gar nicht", meinte Karo. Und wirklich, ein Streifenwagen fuhr heran. "Ich glaube, der sucht die Ziegenfamilie", meinte Jonas.

Ein Polizist stieg aus. Es war der Kommissar. "Was ist hier los?", fragte der Kommissar verwundert. Schnell erklärten die Spürnasen die Lage. Als sie fertig waren, sagte der Kommissar: "Dann nehmen wir den Dieb doch mal fest." Ohne zu grummeln, ließ sich der Dieb festnehmen und zum Auto führen. "Könnt ihr vier mir bitte helfen, die Ziegenfamilie in den Anhänger zu locken?", fragte der Kommissar. "Na klar", riefen die vier. Als sie fertig waren, klatschten sie sich ab
und riefen lachend: "Das war mal wieder ein super Fall für die fünf Spürnasen."

Ressort: Schreibwettbewerb

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