Zisch-Schreibwettbewerb Herbst 2020

Der Pinguin verreist

Von Viola Bleier, Klasse 4a, Hans-Thoma-Schule, Haltingen, Weil am Rhein  

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Ein Pinguin beschloss, mal an den Nordpol zu verreisen. Er buchte ein Flugtaxi zum Nordpol. Da der Pilot ein Kamel war, verstand er nicht "Nordpol", sondern: "Nord-Wüste". Das Flugtaxi setzte den Pinguin also am Rande der Wüste Sahara ab und flog davon.

So watschelte der Pinguin durch die Wüste und bewunderte die Sandhügel. Der Schweiß lief ihm in Strömen hinunter und schon bald brannte ihm das Gesicht. "Der Nordpol ist wirklich ganz anders, als ich ihn mir immer ausmalte," dachte der Pinguin.
Plötzlich erblickte er einen Einheimischen und rief ganz aufgeregt diesem zu: "Hallo! Schön, Sie zu treffen. Ich bin Pinguin und komme vom Südpol. Es ist wirklich sehr heiß bei Ihnen auf dem Nordpol."

Der Einheimische sah verwundert den Vogel im schwarzen Frack an und erlaubte sich einen Spaß. "Willkommen auf dem Nordpol, Pinguin. Ich heiße Fennek und bin ein Polarfuchs", grinste der Wüstenfuchs. "Ja, wir haben es schon seit einer geraumen Zeit hier so heiß. Die Eisbären sind deswegen schon geschrumpft."

"Und wie kam es denn dazu? Ich dachte, hier wäre es genauso angenehm kalt wie bei mir auf dem Südpol", erkundigte sich der Pinguin. Fennek schaute den Pinguin ernst an und sagte: "Die Menschen tanzen andauernd und das heizt die Landoberfläche sehr stark an." Entsetzt starrte der Pinguin sein gegenüber an: "Dagegen muss man doch was tun!" Und dann fragte er etwas ratlos: "Was ist Tanzen?" "Sie sind ja ganz ahnungslos! Diese Wissenslücke müssen wir sofort schließen," entschied Fennek und schleppte den Pinguin mit sich.

Gegen Abend kamen die beiden am Rand einer Stadt an. Dort lotste Fennek seinen Begleiter durch die vollen Straßen zu einem Haus, aus dem gedämpft ein schrecklicher Lärm zu hören war. Der Fennek wartete auf eine Gruppe Menschen und schlüpfte mit dem Pinguin durch die Tür in das Innere des Gebäudes, als die Menschen durch die Tür gingen.

Wie angewurzelt blieb der Pinguin stehen und beobachtet fasziniert die komischen Verrenkungen der Menschen. "Das ist Tanzen", belehrte Fennek den Vogel und fügte dann hinzu: "Ich habe Hunger. Kommen Sie mit, dort drüben gibt es etwas zu essen."

Immer noch auf die Tanzfläche starrend, watschelte der Pinguin dem Wüstenfuchs hinterher. Sie blieben an einem Tisch stehen. "Seht doch ein Pinguin und ein Fennek!", rief einer der Menschen, die um den Tisch saßen. Ein anderer beugte sich mit einer runden Scheibe hinunter: "Habt ihr Hunger? Hier, ihr seltsames Pärchen." Auf der Scheibe lagen lange, weiße Würmer, die der Fennek sofort zu essen begann. Der Pinguin probierte vorsichtig einen dieser Würmer.

"Das schmeckt ja gut. Was ist das?", fragte er den Fuchs. "Die Menschen nennen es Spaghetti", belehrte ihn der Fennek. Der Pinguin nahm drei der Würmer auf einmal und verschluckte sich dabei. Er fing zu würgen an, bewegte sich weg vom Tisch und auf die Tanzfläche zu. Die Menschen machten dem Pinguin Platz, klatschten Beifall und nahmen an, dass der Vogel tanzte.

Und so kam es, dass der Pinguin am nächsten Morgen in der Zeitung eine Schlagzeile bekam: "Tanzendes Wunder auf Watschelfuß".

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