Muftah Yusuf Abdelwahed floh mit seiner Familie 2011 aus der libyschen Stadt Tawergha – jetzt ist er zurückgekehrt und versucht ein neues Leben in Ruinen.
Die erste Nacht zurück in Tawergha. Fast sieben Jahre hatte Muftah Yusuf Abdelwahed auf diesen Augenblick gewartet. Und jetzt scheint sich die Nacht so endlos lang zu strecken wie die Zeit des Wartens davor.
Im großen Wohnzimmer brennen ein halbes Dutzend Kerzen. Auf den Matratzen darum sitzt die achtköpfige Familie. Die Kinder fürchten sich. Hinter ihnen schlucken die rußgeschwärzten Wände das flackernde Licht. Selbst die Fenster wirken wie trostlose Löcher, so ganz ohne Rahmen und Glas. Ein Blick durch sie schweift über verlassene Häuser der Nachbarschaft, die gespenstische Schatten im fahlen ...