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Der verrückte Auerhahn

  • der Klasse 4 & Rappolt

  • Sa, 27. Juni 2009
    Zisch-Texte

     

Ranger Achim Laber zeigt den Viertklässlern aus Eschbach, wo man das Tier treffen kann.

Auf unserer Klassenfahrt machten wir einen Besuch im Haus der Natur auf dem Feldberg. Der Ranger Achim Laber schlug uns vor, den Balztanz des Auerhahns anzusehen. Das machte uns neugierig.

Bis zur Stelle, an der der Auerhahn tanzt, mussten wir 45 Minuten wandern, zum Teil ganz schön den Berg rauf. Aber Achim Laber verkürzte uns die Wanderung mit Informationen rund um das Naturschutzgebiet auf dem Feldberg und ganz viel über Auerhähne: Wie groß sie sind, was sie wiegen, warum sie im Winter Steine fressen und was die Balzzeit ist.

Normalerweise treffen sich Auerhähne zu einer bestimmten Zeit im Jahr an geheimen Orten, um dort zur Balzzeit miteinander zu kämpfen. Der Sieger bekommt dann die Weibchen. Das war "unserem" Auerhahn wohl viel zu dumm, denn anscheinend ahnte er, dass er sowieso verlieren würde. Also suchte er sich seinen eigenen Ort, an dem es ihm gefiel: mitten auf einem der Hauptwanderwege des Feldbergs. Dort kämpft er nun nicht mit anderen Auerhähnen (die sind da ja gar nicht), sondern sieht Wanderer als Rivalen an. So kann es schon mal sein, dass er die Menschen versucht zu beißen. Davor warnt übrigens ein Schild am Weg und gibt Ratschläge, wie man sich am besten verhält, damit nichts passiert.

Wir wurden immer neugieriger auf diesen verrückten Auerhahn. Der Ranger kannte die Stelle, wo man ihn findet. Kurz vorher ließ er uns stoppen, um selbst vorauszugehen und den Auerhahn aufzuspüren. Kurz danach sah er ihn auch schon und ließ uns auf zehn Meter herankommen. Zuerst saß der Auerhahn etwas unterhalb des Weges in der Böschung und beobachtete uns. Achim Laber meinte, dass eine so große Menschengruppe ihn wohl einschüchtere. Mit der Zeit wurde er aber doch mutiger und kam langsam näher. Wir machten viele Fotos von ihm.

Gerade als wir uns sehr sicher in seiner Gegenwart fühlten, beschleunigte er unerwartet und kam rasch näher. Mit viel Geschrei rannten wir alle schnell den Weg zurück. Achim Laber aber baute sich ganz groß vor ihm auf, hob die Arme in die Luft und zischte ihn an. Das beeindruckte den Hahn ganz schön, so dass wir wieder näher kamen. Wieder fühlten wir uns sicher, wieder griff der Hahn an, wieder rannten wir schreiend weg. Das war ganz schön aufregend!

Nach einiger Zeit ließen wir den Auerhahn allein. Wir wissen, dass nur wenige einen Auerhahn in freier Wildbahn sehen. Nur schade, dass er nicht für uns getanzt hat!

Ressort: Zisch-Texte

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Sa, 27. Juni 2009: PDF-Version herunterladen

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