In Saaleck liegen die Mörder des jüdischen Reichsaußenministers Walther Rathenau begraben – und regelmäßig treffen sich dort alte und neue Nazis.
"Die nehme ich gleich mal mit", sagt Pfarrerin Anke Nagel, geht auf das kahle Grab zu, nimmt den einzigen Blumenstrauß aus der Plastikvase. "Den schmeiße ich auch nicht auf den Komposthaufen", sagt sie. "Nachher kommen die wieder und stellen die Blumen noch einmal auf." Sie nimmt den Strauß, eine rosafarbene Rose, weiße Nelken, knickt ihn in der Mitte durch und lässt ihn nicht mehr los, bis sie ...