Die EU misstraut Kroatien
UN-Chefanklägerin beklagt mangelnde Hilfe - das könnte die Beitrittsverhandlungen verzögern.
SPLIT. Die für den 17. März geplanten ersten Verhandlungen über den Beitritt Kroatiens zur EU scheinen zu platzen. Denn nach wie vor meldet das UN-Kriegsverbrechertribunal in Den Haag Bedenken an. Vor allem Chefanklägerin Carla del Ponte wirft Kroatien vor, im Falle des flüchtigen Generals Ante Gotovina nicht ernsthaft mit dem UN-Tribunal zu kooperieren.
Diese Anschuldigungen haben bei den Botschaftern der 25 EU-Staaten Eindruck gemacht. Es ist nun wahrscheinlich, dass die EU heute die Beitrittsverhandlungen mit Kroatien aussetzen wird. Kroatien bemühe sich nicht hart genug, den flüchtigen General zu finden, erklärte del Ponte am Montag. Kroatische Geheimdienste hätten die Ermittler der UNO sogar ausspioniert und diese Informationen an Gotovina weiter geleitet. Die kroatische Regierung unter Premierminister Ivo Sanader sei offenbar nicht ...