Die Rückkehr der Kegelrobbe
Vor deutscher Ostseeküste wurden im Frühjahr fast 300 Tiere gesichtet / Ein Jahrhundertrekord.
Martina Rathke
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Wegen der saisonalen Zunahme der Robben sei ein Robbenmanagementplan für die deutsche Ostseeküste dringend notwendig, sagte Florian Hoffmann vom WWF-Ostseebüro in Stralsund. "Mit der Rückkehr der Robben gehen Konflikte einher, die gemeinsam mit Fischerei und Naturschutz gelöst werden müssen." Denn Robben sind Fischjäger. Und Fischer beklagen zunehmend zerrissene Netze und angefressene Heringe.
Die Zahl der Kegelrobben an der deutschen Ostseeküste schwankt jahreszeitlich sehr stark. Beobachter zählen die meisten Tiere stets im März und April während der Heringslaichzeit. "Wir gehen davon aus, dass die sehr guten Nahrungsbedingungen auch skandinavische Tiere in die deutsche Ostseegewässer gelockt haben", sagte Dähne.
Ab Mai sinkt die Zahl der Meeressäuger an der deutschen Küste dann wieder drastisch. Die Forscher nehmen an, dass die Robben sich in der Zeit des Fellwechsels in ruhigere skandinavische Küstengebiete zurückziehen.
Die Säuger gelten seit etwa 100 Jahren an der Südküste der Ostsee als ausgerottet. Vor allem Abschussprämien hatten dafür gesorgt, dass der Tierbestand zwischen 1880 und 1920 vollständig verschwand. Durch bessere Umweltbedingungen und den Schutz der Tiere stieg die Zahl der Kegelrobben in der gesamten Ostsee inzwischen wieder auf etwa rund 30 000 Tiere, davon leben rund 90 Prozent in der nördlichen Ostsee. Seit etwa 15 Jahren kehren die Kegelrobben langsam an die deutsche Küste zurück. In diesem Jahr wurden dort erstmals Robbenbabys entdeckt.
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